Verrreißen, niedermachen möchte ich kein Buch. Vorher sortiere ich lieber aus; breche das Lesen ab. Warum sollte ich öffentlich kundtun, warum mir ein Buch missfällt. Warum ‚man‘ es nicht kaufen oder lesen sollte. Was sollen andere Leser, Leserinnen damit anfangen können? Ich selbst kann wenig mit journalistischen Rezensionen anfangen; seien sie positiv oder negativ. Die eingesetzten professionellen Standards sprechen mich seltenst an. Für mich ist die Lektüre eines Textes eine subjektive Angelegenheit. Ich komme in der Regel zu anderen Eindrücken bei der Lektüre als ein s.g. professioneller Leser. Wenn jemand beschreibt, warum ihm bzw. ihr ein Buch gefallen hat, was Lesenden durch den Kopf und ans Herz gegangen ist. Das möchte ich wissen.
Und: Das Leben der Anderen, da möchte ich reinschauen. Auch wenn es rein literarische Lebensentwürfe sind. Lesen, wie es auch gehen kann mit dem Leben. Und vielleicht auch, wie sich die eigene Lebensgeschichte erzählen lässt.
Mich interessiert an Literatur nur der Mensch. Mäuse und Kühe interessieren mich nicht.
Marcel Reich-Ranicki
Da gehe ich mit; was allerdings weniger an den Tieren (z.B) liegt, sondern eher an der einseitigen menschlichen Perspektive des Erzählens. Ich möchte ergänzen, dass mich fast ausschließlich Bücher interessieren, für mein Leben relevant sind: Inspiration geben, Fragen aufwerfen, neue Gedanken einbringen.
Und so will ich es hier halten und teilen.