Muschelhaufen war eine deutschsprachige Jahresschrift für Literatur und Grafik, die von Erik Martin herausgegeben wurde. Sie erschien von 1969 bis zur Ausgabe 47/48 im Jahr 2007/2008. Erik Martin, auch bekannt als „Mac“, war der Gründer und langjährige Herausgeber der Zeitschrift. Die Publikation entstand aus der bündischen Zeitschrift „grenzwaldfahrer“, die von 1962 bis 1969 existierte. Mit der Umbenennung in „Muschelhaufen“ im Herbst 1969 verschob sich der inhaltliche Schwerpunkt auf Literatur, Kunst und Musik.
Die Zeitschrift war bekannt für ihre Verbindung von Kunst und Wort. Jede Ausgabe umfasste Prosa, Essays, Lyrik und Rezensionen, ergänzt durch Illustrationen, Fotoserien und eigenständige Kunstwerke. Regelmäßige, umfangreiche „Sonderteile“ widmeten sich spezifischen Themen, wie etwa „Literatur in Grönland“ oder „Junge dänische und norwegische Literatur“.
„Muschelhaufen“ bot sowohl etablierten als auch weniger bekannten Autoren und Künstlern eine Plattform. Autoren wie Katrin Askan, Uwe Tellkamp und Markus Orths publizierten dort, bevor sie den Ingeborg-Bachmann-Preis erhielten. Theo Breuer, ein ständiger Redaktionsmitarbeiter, verfasste oft umfassende Essays über Mail Art, deutschsprachige Prosa, Literaturzeitschriften und Lyrikverlage.
Es gab zudem Sonderausgaben, die beispielsweise dem Schriftsteller Werner Helwig oder der Literatur aus Polen gewidmet waren. Die Auflage der Zeitschrift betrug zuletzt etwa 1000 Exemplare pro Ausgabe.
Die Einstellung der Zeitschrift erfolgte Ende 2007/Anfang 2008 aufgrund von Erik Martins nachlassender Sehfähigkeit; ein Nachfolger wurde nicht gefunden.
Ausgaben in meinem Bestand. Eine detaillierte Vorstellung folgt.
#35 – 1996
#36 – 1997
#37 – 1998
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