ille chamier - setz dich hin und lächle - cintia-matteo

Setz dich hin und lächle. Tanztheater von Pina Bausch

Der Band „Setz dich hin und lächle. Tanztheater von Pina Bausch“ erschien 1979 im Prometh-Verlag in Köln. Auf 112 Seiten vereint er Schwarz-Weiß-Fotografien von Ulli Weiss mit Texten von Ille Chamier. Die Veröffentlichung fällt in eine Phase, in der Pina Bausch das Tanztheater Wuppertal bereits seit sechs Jahren leitete und ihre Arbeiten international wahrgenommen wurden.

Der Titel des Buches – „Setz dich hin und lächle“ – stammt aus dem Begleittext zu Kontakthof. Er verweist auf einen Moment aus Bauschs Bühnenarbeit und spiegelt zugleich die Verbindung von Bewegung, Gestus und atmosphärischem Ausdruck, die viele ihrer Stücke prägt.

In einem Interview beschrieb Ille Chamier das Buch als „keine Dokumentation, sondern künstlerisch umgesetzte Erfahrung“. Entsprechend werden Szenen aus Bauschs Produktionen nicht nur abgebildet, sondern in eine eigenständige visuelle und sprachliche Form übertragen. Die Fotografien von Ulli Weiss zeigen Aufführungsmomente in statischer Form, während die Texte von Ille Chamier diese Bilder mit Kontext und assoziativen Reflexionen verbinden.

Das Buch enthält Szenen aus folgenden Stücken:

  • Die sieben Todsünden (Brecht/Weill)
  • Die sieben Todsünden der Kleinbürger
  • Fürchtet euch nicht (1976)
  • Blaubart – beim Anhören einer Tonbandaufnahme von Béla Bartóks Oper „Herzog Blaubarts Burg“ (1977)
  • Komm tanz mit mir – unter Verwendung alter Volkslieder (1977)
  • Renate wandert aus – Operette von Pina Bausch (1977)
  • Er nimmt sie an der Hand und führt sie in das Schloss, die anderen folgen – Macbeth-Bearbeitung (1978, Schauspielhaus Bochum mit den Wuppertaler Bühnen)
  • Kontakthof – mit Tangos und sogenannter „leichter Musik“ (1978)
  • Café Müller (1978)

Bei allen aufgeführten Produktionen arbeitete Pina Bausch mit Rolf Borzik zusammen, der für Bühne, Kostüm, Maske sowie für fotografische und videografische Arbeiten verantwortlich war.

„Setz dich hin und lächle“ verbindet so fotografische und sprachliche Gestaltung zu einer eigenen Form, die die Bühnenarbeiten nicht lediglich dokumentiert, sondern als künstlerische Erfahrung neu interpretiert.


Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

error: Content is protected !!