Jane Wels, 1955 in Mannheim geboren, lebt im Nordschwarzwald. Sie studierte Entwicklungspsychologie, Pädagogik und Medienwissenschaften – ein interdisziplinärer Hintergrund, der ihr Gespür für innere Prozesse, Sprache und Wahrnehmung schärfte. Wels veröffentlicht regelmäßig in Literaturzeitschriften und Online-Magazinen, darunter Signaturen, WORTSCHAU, Planet Lyrik und andere.
Ihr Debüt Schwankende Lupinen erschien 2024 in der edition offenes feld (Hrsg. Jürgen Brôcan, Cover Johanna Hansen). Kritiker heben darin ihre dichte Bildsprache hervor, die Natur, Erinnerung und das Innenleben des lyrischen Ichs miteinander verknüpft. Im Juni 2025 folgte der zweite Gedichtband Das Es reiten, ebenfalls in der edition offenes feld, mit einem Grußwort von José F. A. Oliver und erneut einem Cover von Johanna Hansen.
Ein Beispiel: Das Gedicht „Und doch“ (Signaturen-Magazin)
In ihrem Gedicht „Und doch“ reiht Wels Bilder aus Wissenschaft, Natur, Geschichte und Mythos aneinander – etwa Steine auf dem Mars, die Urmenschenfigur „Lucy“, Synapsen im Gehirn, stille Gene oder den Steinkreis von Stonehenge. Diese Motive wirken wie assoziative Sprünge, die keinen linearen Zusammenhang beanspruchen, sondern ein Netz von Bedeutungen entstehen lassen.
Besonders auffällig ist das Montageprinzip: kurze, fragmentarische Sequenzen, die an neuronale Verknüpfungen erinnern. So überblendet Wels wissenschaftliche Fakten mit surrealen Verfremdungen, wodurch sich Realität und Imagination durchdringen. Am Ende verdichtet sich das Gedicht in einer existenziellen Wendung: Trotz all dieser Phänomene bleibt das lyrische Ich auf Wunder angewiesen.
Damit formuliert Wels eine poetische Haltung, die ihr Werk insgesamt kennzeichnet: Staunen, Offenheit und eine Suche nach Sinn jenseits bloßer Rationalität.
Charakteristik in ihren Texte
- Stil: fragmentarisch, bildreich, von hoher Musikalität.
- Themen: Natur, Erinnerung, Identität, Sprache und Wahrnehmung.
- Besonderheit: Verbindung von psychologischem Blick und surrealer Bildwelt.
Quellen
Gedicht „Und doch“, veröffentlicht im Signaturen-Magazin: signaturen-magazin.de
Rezensionen und Besprechungen zu Schwankende Lupinen: Planet Lyrik, Radieschen.at
Auszug „Sandrine“ im Literaturblatt: literaturblatt.ch, WORTSCHAU #43
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