„Viele Begabungen, viele Ansätze, viele Orte, viele Kinder – wohin man bei man bei Ille Chamier blickt, ist Fülle.“ (Lore Schaumann)
Die Informationslage zu Ille Chamier – ist fragmentarisch und gestaltet sich als schwierig zu recherchieren. In Wikipedia findet sich bisher kein Eintrag zu ihrer Person, was ich persönlich schade finde. Diese Recherche versucht, das bisher zusammengetragene Wissen über ihr vielseitiges künstlerisches Werk zu bündeln.
Mein Vorhaben ist es, eine aussagekräftige Chronik ihres Lebens zu erstellen; auch um ihre Texte besser zu verstehen. Dabei verknüpfe ich bekannte Lebensdaten mit dem zeitgeschichtlichen Kontext und ihren eigenen Texten. Besonders relevant sind ihre Gedichte und Prosatexte, in denen Ille Chamier häufig autobiografisch auf ihr Leben Bezug nimmt – solche passenden Texte & Textstellen sind direkt in die jeweiligen Lebensabschnitte als Verlinkung vermerkt.
Diese begonnene Chronik wird – je nach Lesefortschritt – angepasst und weiterentwickelt.
1 – Kindheit und Jugend (1937 – 1955)
Ille Chamier, 1937 geboren. Aufgewachsen in einem Dorf am Niederrhein. Ihr Vater war Landarzt, der heimlich schrieb.
Erste Gedichte mit 10 Jahren (1947). Die Nr. 1 – ein Vierzeiler – beginnt mit „es zogen fünf junge Reiter daher / bewaffnet bis an die Zähne / …“.
Heil – Gedicht über Ihre frühe Kindheit in der Nazi-Zeit.
2 – Ausbildung – Studium – Elternzeit (1956 – 1970er)
1956 begann sie ihr Studium mit Tanz an der Folkwangschule in Essen – gemeinsam mit der späteren Legende Pina Bausch. Nach einem Studium der Germanistik und Romanistik in München bis 1962 kehrte sie nach Düsseldorf zurück. Dort verbrachte sie Anfang der 70er Jahre auch einige Semester als Gaststudentin an der renommierten Kunstakademie.
Lied 76 erzählt von einer Frau, die zwischen patriarchalen Erwartungen und eigener Ohnmacht gefangen ist.
Treffen Schreibender Frauen, Juni 78 – Reisebericht
3 – Tanztheater Wuppertal – Pina Bausch
setz dich hin und lächle – Das Tanztheater Pina Bausch
Pina – Ein Gedicht über Ihr Verhältnis zu Pina Bausch.
Tagtexte – Ein Lyrikband (1980)
Die meisten Texte, sagt sie Lore Schaumann, sind eigens für das Buch geschrieben: Beobachtungen und Träume, Geschehnisse und Geschichten.
Rührt der Titel des Bandes daher, dass diese Texte für den Tag also für das Licht sind, wo doch der verborgen schreibende Vater seine Texte in der Schublade verschwinden ließ, wenn jemand sein Zimmer betrat?
4 – Nach 1980
Ab 1980 startete Chamier Soloabende mit szenischen Lesungen eigener Texte, unter anderem in „Die Werkstatt“ Düsseldorf, dem heutigen Tanzhaus NRW. Parallel dazu arbeitete sie bei der Essener Zeitschrift „jeder art“ für Lyrik, Prosa und Grafik mit und war an diversen Ausstellungen beteiligt. Ihr Schaffen umfasst Lyrik und Prosa ebenso wie Malerei.
Ab 1983 engagierte sie sich zudem als Dozentin mit „Deutsch für Migranten“ und ab 2005 in der Düsseldorfer Sprachwerkstatt „Sage und schreibe“.
Quellen
Hauptquellen
Düsseldorf schreibt: 22 Autorenporträts von Lore Schaumann – Düsseldorf, Triltsch Verlag 1981
Ille Chamier: Ein Gran hexenhaften Hintersinns
Bekannt trifft Unbekannt – Edition 2 – Eine Lyrikreihe mit Gesprächen im onomato
Herausgegeben und kuratiert von Dr. Frauke Tomczak (Auch eine Wegbegleiterin ‚Ille Chamiers.)
Die Autoreninformation in den jeweiligen Publikationen (wie DAS ZUENDBLÄTTCHEN, jeder art, etc.)
Randquellen
WDR 5 Privat-Radio 28.03.2012 | Marie von Chamier und das Geheimnis des vierten Königs (via yumpu)
….tbc.
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