Was ist ein Zine?
Ein Zine (ausgesprochen „ziin“, abgeleitet von „Magazine“) ist ein selbstgemachtes, oft in kleiner Auflage veröffentlichtes Heft oder Magazin. Zines sind ein Medium der Selbstexpression, das vor allem in subkulturellen, politischen und kreativen Kontexten genutzt wird. Sie zeichnen sich durch ihre DIY-Ästhetik (Do-It-Yourself) aus und ermöglichen es den Macher*innen, Ideen, Kunstwerke, Meinungen und persönliche Geschichten mit einem kleinen, oft gleichgesinnten Publikum zu teilen.
Die Geschichte der Zines
Die Ursprünge der Zines lassen sich bis ins frühe 20. Jahrhundert zurückverfolgen, wobei sie in verschiedenen Kontexten aufkamen:
- Science-Fiction-Fandom (1930er Jahre): Die ersten Zines entstanden in der Science-Fiction-Community. Fans von Science-Fiction-Literatur veröffentlichten selbstgemachte Magazine, um ihre Geschichten, Gedanken und Rezensionen zu teilen. Diese Fanzines, kurz „Fan-Magazine“, legten den Grundstein für die spätere Zine-Kultur.
- Punk-Bewegung (1970er Jahre): In den 1970er Jahren erlebten Zines einen großen Aufschwung innerhalb der Punk-Szene. Heftchen wie Sniffin‘ Glue in Großbritannien oder Maximum Rocknroll in den USA wurden von Musikliebhaber*innen produziert, um über Bands, Konzerte und gesellschaftskritische Themen zu schreiben. Diese Punk-Zines waren günstig herzustellen und wurden oft einfach per Hand kopiert und verteilt.
- Feministische Zines (1990er Jahre): Mit der Riot-Grrrl-Bewegung der 1990er Jahre wurden Zines zu einem wichtigen Werkzeug für Feministinnen, um Themen wie Geschlechterrollen, Gewalt und Selbstbestimmung zu diskutieren. Bekannte Beispiele sind Bikini Kill Zine oder Riot Grrrl.
Wofür werden Zines genutzt?
Zines sind ein Medium, das von Menschen genutzt wird, die ihre Gedanken abseits des Mainstreams verbreiten wollen. Die Themen sind vielfältig und reichen von Kunst und Musik über persönliche Erlebnisse bis hin zu gesellschaftspolitischen Anliegen. Manche Zines erzählen in Form von Comics oder Collagen persönliche Geschichten, andere beinhalten Gedichte, Fotografien oder Anleitungen.
Einige typische Kategorien von Zines:
- Kunstzines: Zum Teilen von Illustrationen, Fotografie oder visueller Kunst.
- Politische Zines: Um Meinungen zu gesellschaftlichen und politischen Themen auszudrücken.
- Persönliche Zines (Perzines): Sehr intime Zines, die Tagebucheinträge oder autobiografische Elemente enthalten.
Literarische Zines: Geschichten, Gedichte und Essays.
Bisher entdeckt
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En plein air ZINE von Alexander Broy https://broy.de/
Das Zündblättchen von Rose Gold aus Meißen (edition dreizeichen)