Alexander Broy und das „En plein air ZINE“ – Tradition und Moderne in der Kunst
Alexander Broy (*18. April 1969 in München) ist ein zeitgenössischer Künstler, der sich durch seine Arbeit in der Plein-Air-Malerei und sein crossmediales Schaffen einen Namen gemacht hat. Sein „En plein air ZINE“ verbindet künstlerische Praxis mit theoretischer Reflexion und steht exemplarisch für die Synthese traditioneller Techniken mit moderner Publikationskultur.
Broy entdeckte seine Passion für die Malerei bereits während seiner Schulzeit und organisierte erste Ausstellungen am Ammersee. Nach dem Abitur sammelte er berufliche Erfahrungen abseits der Kunst, u. a. in der Landwirtschaft und als Kameramann für Film und Fernsehen (broy.de). Diese Phase prägte seine Wahrnehmung von Natur und Licht, was später zentral für seine Malerei wurde. Seit 2012 widmet er sich wieder intensiv der Freilichtmalerei und wird von der Galerie Frey in Fürstenfeldbruck vertreten.
Das „En plein air ZINE“: Konzept und Inhalte
Das Zine, mittlerweile in fünfter Ausgabe erschienen (24 Seiten, 4 Euro), fungiert als künstlerisches Medium, das Malerei, Literatur und Reiseberichte vereint. Die neueste Ausgabe (Nr. 5) enthält acht Illustrationen, vier Geschichten aus Frankreich sowie technische Einblicke in die Aquarellmalerei (instagram.com). Durch das handliche Format (17 x 12 cm) und den Preis von 3–4 Euro ist es bewusst niedrigschwellig gestaltet, um Kunst einem breiten Publikum zugänglich zu machen.
Broy nutzt digitale Plattformen systematisch, um seine Arbeitsprozesse transparent zu gestalten:
- YouTube: Tutorials, Dokumentationen von Malreisen und Einblicke in die Zine-Produktion (youtube.com).
- Instagram: Regelmäßige Updates zu Projekten und Einblicke in sein Atelier in Nürnberg, wo er mit seiner Familie lebt (instagram.com).
Diese Strategie unterstreicht sein Credo, Kunst als dialogischen Prozess zu verstehen, der über physische Werke hinausgeht.
Broys Werk ist aus zwei Perspektiven relevant:
- Technisch: Seine Plein-Air-Malerei reflektiert den Einfluss natürlicher Lichtverhältnisse, eine Methode, die auf die Impressionisten des 19. Jahrhunderts zurückgeht.
- Medial: Das Zine und die digitale Vernetzung demonstrieren, wie traditionelle Kunstformen durch moderne Verbreitungswege neue Relevanz erlangen.
Sein Ansatz, Kunstpraxis mit theoretischer Reflexion (etwa in Zine-Essays) zu verbinden, bietet zudem didaktisches Potenzial für Kunstpädagogik und Laien.
Alexander Broy steht für eine Kunst, die Grenzen zwischen analog und digital, Tradition und Innovation überwindet. Sein „En plein air ZINE“ ist nicht nur ein künstlerisches Produkt, sondern auch ein Medium des Wissenstransfers. Dies wirft Fragen auf:
- Inwiefern können analoge Publikationen wie Zines die digitale Kunstvermittlung ergänzen?
- Wie verändert die Dokumentation von Schaffensprozessen (z. B. via YouTube) die Rezeption von Kunst?