Ihr seht mich an
und nennt es Schuld.
Doch meine Augen sind leer,
weil ihr sie mir genommen habt.
Ihr habt mich in dieses Gitter gestellt,
mich zu eurer Bühne gemacht,
mich schweigen lassen,
damit ihr in mir sprechen könnt.
Euer Blick legt Lasten auf mich,
die ich nicht tragen will.
Ich bin kein Spiegel
für eure Schatten,
kein Gefäß
für eure Ängste.
Ich bin Stoff, Bruchstück,
ein Spielzeug ohne Stimme –
doch heute spreche ich:
Nicht ich klage euch an,
ihr seid es, die mich benutzen.
Nicht ich trage Schuld,
sondern eure Hände,
die mir Augen nahmen
und doch noch mehr verlangten.
Ich verweigere mich.
Ich werfe euren Blick zurück.
Seht euch selbst –
ich bin nicht euer Richter.
Dies ist eine Art Antwortgedicht auf Jürgen Völkert-Martens Gedicht KLARSTELLUNG.
Titelbild: Aniket Ganguly
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