Renatus Deckert (*1. Mai 1977 in Dresden) ist ein deutscher Autor, Herausgeber und Literaturwissenschaftler. Er studierte Literatur und Philosophie in Hamburg, Berlin und Paris. 2009 promovierte er an der Humboldt-Universität zu Berlin mit einer Arbeit über das Motiv des zerstörten Dresden im Werk der Dichter Volker Braun, Heinz Czechowski und Durs Grünbein.
Von 1997 bis 2007 gab Deckert gemeinsam mit Birger Dölling die Berliner Literaturzeitschrift Lose Blätter heraus. Seine Essays und Erzählungen erschienen in überregionalen Medien wie der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Süddeutschen Zeitung, Merkur und Sinn und Form 2. Seit 2022 veröffentlicht er den monatlichen Newsletter Wolken und Kastanien, in dem er über literarische Themen, Alltagsbeobachtungen und kreative Prozesse reflektiert.
Herausgeberschaft und literarisches Werk
Deckert ist Herausgeber mehrerer Anthologien:
- Die wüste Stadt. Sieben Dichter über Dresden (2005, Insel Verlag), eine Sammlung literarischer Reflexionen zur Zerstörung Dresdens.
- Das erste Buch. Schriftsteller über ihr literarisches Debüt (2007, Suhrkamp Verlag) 2.
- Die Nacht, in der die Mauer fiel (2009, Suhrkamp Verlag) mit Erzählungen von Autoren zum Mauerfall am 9. November 1989.
Sein akademisches Werk Ruine und Gedicht. Das zerstörte Dresden im Werk von Volker Braun, Heinz Czechowski und Durs Grünbein (2010, Thelem Verlag) basiert auf seiner Dissertation
Aktuelle Projekte
Romanprojekt: Das Japanische Palais (Arbeitstitel), dessen erstes Kapitel 2021 in Sinn und Form (Heft 5/2021) erschien.
Gastbeiträge: Aktuell schreibt Deckert u. a. für den Tagesspiegel und die Sächsische Zeitung. 2024 veröffentlichte er in Letzterer den Essay Der Rotarmist und die kalten Augen, in dem er Kindheitserinnerungen an Dresden mit historischen Reflexionen verbindet.
Publikationsliste (Auswahl)
2005 | Die wüste Stadt | Insel |
2007 | Das erste Buch | Suhrkamp |
2009 | Die Nacht, in der die Mauer fiel | Suhrkamp |
2010 | Ruine und Gedicht | Thelem |
2010 | Adolf Endler: Dies Sirren | Wallstein |
Zusammenarbeit mit Adolf Endler
2010 veröffentlichte Deckert den Gesprächsband Adolf Endler: Dies Sirren. Gespräche mit Renatus Deckert (Wallstein Verlag). Das Buch dokumentiert ausführliche Dialoge mit dem Schriftsteller Adolf Endler (1930–2009), in denen dieser sein Leben, sein literarisches Schaffen und seine Erfahrungen in der DDR reflektiert. Deckert zeichnete darin ein „komplexes Bild von Endlers Leben als Lyriker, Essayist und kritischer Chronist ostdeutscher Kulturgeschichte“ 2. Der Band gilt als wichtiges Zeitdokument zur DDR-Literatur und Endlers Werk. – Zu meinem LeseProjekt.
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