Wie wird Beton zu Gras | Otto F. Walter

„Wie wird Beton zu Gras“ (1979) – Ein Roman zwischen Ökologie und Fortschrittswahn  

Otto F. Walters Roman / Erzählung gilt als ein Schlüsselwerk der ökologischen Literaturbewegung der 1970er-Jahre. Im Zentrum steht der Stadtplaner Viktor B., der im Konflikt zwischen profitgetriebener Urbanisierung und ökologischer Verantwortung steht. Walter zeichnet ihn als zerrissenen Antihelden, der an der Zerstörung natürlicher Räume mitwirkt, doch zunehmend an seiner Rolle zweifelt: „Jeder Quadratmeter Beton, den ich plane, ist ein Stück ersticktes Leben“*, reflektiert B. in einer Schlüsselszene.  

Der Roman thematisiert nicht nur Umweltzerstörung, sondern auch die Entfremdung des modernen Menschen. Walter verknüpft dies mit einer Kritik an neoliberaler Profitgier: „Sie nennen es Entwicklung, doch es ist ein Krebsgeschwür, das alles Gründe verschlingt“, heißt es über die expandierende Stadtlandschaft. Die titelgebende Frage „Wie wird Beton zu Gras?“ wird zur metaphorischen Suche nach Versöhnung von Technik und Natur – eine Frage, die heute aktueller denn je ist.  

Bei Erscheinen löste der Roman kontroverse Debatten aus. Während Kritiker*innen den düsteren Realismus und die komplexe Erzählstruktur lobten, warfen manche Walters Werk „Pessimismus“ vor. Dennoch etablierte sich „Wie wird Beton zu Gras“ als wichtiges Werk der Umweltliteratur und wurde in den Kontext der aufkeimenden Ökobewegung gestellt. 

LektüreNotizen

In meinem Bestand

Otto F. Walter
Wie wird Beton zu Gras | Fast eine Liebesgeschichte
rororo Taschenbuch-Ausgabe
Mai 1988