Alejandra Acosta, eine chilenische Illustratorin aus Valparaíso, verwandelt mit ihrem einzigartigen Stil komplexe Emotionen und gesellschaftliche Themen in visuelle Erzählungen, die zwischen Zartheit und Nachdruck balancieren. Ihre Arbeiten, geprägt von leuchtenden Farben, organischen Formen und einer Mischung aus Tradition und Moderne, sind nicht nur ästhetisch fesselnd, sondern auch tiefgründig in ihrer Aussagekraft.
Arbeitsweise: Handwerk trifft Digitales
Acosta verbindet handgefertigte Techniken wie Aquarell, Collage und Linoldruck mit digitaler Nachbearbeitung. „Für mich ist das physische Berühren des Materials essenziell – die Textur des Papiers, das Fließen der Farbe. Es schafft eine Verbindung zum Werk, die rein Digitale oft vermissen lässt“, erklärt sie in einem Interview. Dieser Prozess spiegelt sich in ihren Illustrationen wider, die durch schichtweise Überlagerungen und sanfte Übergänge eine fast traumhafte Tiefe erhalten. Ihre Skizzen entstehen oft analog, bevor sie digital verfeinert werden, wodurch ein Dialog zwischen Spontaneität und Präzision entsteht.
Themen: Identität, Natur und soziale Verantwortung
Acostas Werk kreist um Menschlichkeit und Umwelt. In Projekten wie Kinderbüchern oder Kampagnen für NGOs setzt sie sich mit Identitätsfragen, ökologischer Krise und feministischen Narrativen auseinander. „Illustration ist für mich ein Werkzeug, um Fragen zu stellen, nicht nur um Antworten zu geben“, betont sie. Ein Beispiel ist ihre Serie „Raíces“ (Wurzeln), die indigene Kulturen Lateinamerikas würdigt und gleichzeitig auf deren Bedrohung durch Modernisierung hinweist.
Kollaborationen und Wirkung
Neben Büchern arbeitet Acosta mit Zeitschriften wie The New Yorker und Organisationen wie Amnesty International zusammen. Ihre Bilder sprechen universelle Sprachen: „Kunst sollte Brücken bauen – zwischen Kulturen, Generationen, zwischen dem Persönlichen und dem Politischen“, so die Künstlerin. Ihr Engagement zeigt sich auch in Workshops, in denen sie junge Künstler:innen ermutigt, eigene Stimmen zu finden. Ein besonderer Fokus liegt auf ihrem Kurs „Grafisches Experimentieren für illustrierte Geschichten“, den sie international an Kunsthochschulen und bei Festivals anbietet. Hier fordert sie Teilnehmende heraus, konventionelle Regeln zu brechen: durch den Einsatz von Collagen, Mixed Media oder dem Spiel mit Skalen und Perspektiven. „Es geht darum, den Zufall zu umarmen und das Unperfekte zu feiern. Nur so entdeckt man eine eigene Bildsprache, die wirklich ehrlich ist“, erklärt Acosta. Der Kurs kombiniert praktische Übungen – wie das Erzählen von Geschichten durch Texturen oder das Experimentieren mit nicht-linearen Erzählformen – mit Reflexion über kulturelle und persönliche Narrative.
Anerkennung und Vision
Internationale Ausstellungen in Ländern wie Argentinien, Spanien und den USA haben Acostas Werk gefeiert. 2021 erhielt sie den Latin American Illustration Award für ihre „poetische Verdichtung sozialer Realitäten“. Dennoch bleibt sie bescheiden: „Jedes Projekt ist ein neuer Anfang. Ich lerne ständig – von der Welt, von den Geschichten anderer.“
Alejandra Acosta beweist, dass Illustration mehr ist als Dekoration: Sie ist ein Medium der Reflexion, des Widerstands und der Hoffnung. Wie sie selbst sagt: „In jedem Strich steckt die Möglichkeit, die Welt ein wenig anders zu sehen – und vielleicht sogar, sie zu verändern.“
Bei Ihr belege ich zwei Kurse: Grafisches Experimentieren für illustrierte Geschichten & Skizzenbuch für kreative Illustrationen: Spielen und Erkunden