LektüreNotizen | Das Heft beinhaltet die Kurzgeschichte „Tropisches Wasser“ von Kirstin Warschau. Ille Chamier illustriert den Text mit drei Frottagen. Entnommen sind sie dem Band “ Tu vois“ – Bildlegenden – Handedition Textille, 2006. [Textille – ein schönes Wortspiel]
Bisher kannte ich Frottagen nur von Max Ernst oder Manfred Butzmann. Sie geht einen Schritt weiter: es bleibt nicht bei den Abreibungen: sie zeichnet rein. Mal figürlich, mal abstrakt.
Zur Kurzgeschichte: Eine Frau unterzieht sich Schönheitsoperationen. …
Heftinformationen
DAS ZÜNDBLÄTTCHEN – Heft 32
EDITION DREIZEICHEN MEISSEN – 2009
Hg. Else Gold und WEH (Wolfgang E. Herbst)
Größe: 16°
Seitenzahl: je 16 S., mit Illustrationen
Einband: Klammerheftung
Gedruckt auf HP LaserJet P2055d | Sylfaen
Auflage 500 Exemplare
Frottage ist eine künstlerische Technik, bei der man eine Oberflächenstruktur auf ein Blatt Papier oder einen anderen Untergrund durch Reiben mit einem Bleistift, Kreide oder einem ähnlichen Zeichenmaterial überträgt. Der Begriff „Frottage“ kommt aus dem Französischen und bedeutet „Reiben“.
Wie man Frottagen anfertigt:
Materialien vorbereiten: Man benötigt Papier (möglichst dünn, aber nicht zu dünn, damit es nicht reißt), einen Bleistift (weichere Bleistifte wie 2B, 4B oder 6B eignen sich gut), Kreide, Kohle oder Pastellkreide und natürlich Objekte mit interessanten Oberflächenstrukturen.
Objekt unterlegen: Das Papier wird auf das Objekt gelegt, dessen Struktur übertragen werden soll. Das kann ein Blatt, eine Münze, Holz mit Maserung, ein geprägtes Muster, ein Gitter, eine raue Wand oder ein Stück Stoff sein.
Reiben: Das Papier mit einer Hand festhalten, damit es nicht verrutscht. Mit der anderen Hand wird mit der flachen Seite des Bleistifts (oder des gewählten Zeichenmaterials) sanft über das Papier gerieben. Darauf achten, gleichmäßigen Druck auszuüben. Die erhabenen Teile des Objekts unter dem Papier werden dunkler erscheinen, während die Vertiefungen heller bleiben, wodurch die Textur sichtbar wird.
Experimentieren: Variiere den Druck, die Art des Zeichenmaterials und die Richtung des Reibens, um unterschiedliche Effekte zu erzielen. Man kann auch mehrere Objekte unterlegen und so komplexere Frottagen erstellen.
Der bekannteste Künstler, der die Frottage-Technik systematisch einsetzte und weiterentwickelte, ist Max Ernst. Er entdeckte diese Technik zufällig, indem er die Maserung eines Holzbodens durch Reiben mit einem Bleistift auf Papier übertrug. Er nutzte Frottagen, um surreale Landschaften und fantastische Kreaturen zu schaffen, oft indem er verschiedene Frottagen miteinander kombinierte und weiterbearbeitete.
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