Peter Bichsel – Die Geschichte von den drei Steinen

Ein Mann findet drei gewöhnliche Steine und beschließt, ihnen eigene Namen zu geben. Er nennt sie „Herr Babel, „Herr Bohm und „Herr Buht“. Für ihn sind diese Steine ab sofort nicht mehr bloß Steine, sondern Individuen mit bestimmten Eigenschaften, über die er nachdenkt, spricht und sich freut.

Er zeigt sie auch einem Kind und bringt ihm bei, wie sie heißen. Das Kind übernimmt die Namen, behandelt die Steine ebenfalls individuell – sie bekommen also durch Sprache und Benennung eine Art Persönlichkeit und Bedeutung.

Der Mann fühlt sich durch diese neue Sichtweise auf die Welt zufrieden. Doch als ein weiterer Erwachsener hinzukommt, findet dieser das Ganze lächerlich: Für ihn sind es eben nur drei Steine, und er kann nicht verstehen, warum man ihnen Namen gibt oder über sie spricht, als wären sie mehr als bloße Objekte.

Am Ende nimmt der skeptische Erwachsene die Steine und wirft sie fort – die Geschichte endet mit einem leisen Verlust.

Hier bin ich mit der Geschichte in den Dialog getreten.

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