Regina Kehn, geboren 1962 in Hamburg, ist eine deutsche Illustratorin, die sich auf Kinder- und Jugendliteratur spezialisiert hat. Sie absolvierte ihr Studium der Illustration an der Fachhochschule für Gestaltung in Hamburg und schloss 1989 mit einem Diplom im Bereich Kinderbuch ab. Seit 1990 arbeitet sie freiberuflich und hat seither zahlreiche Bücher illustriert sowie eigene Texte verfasst.
Ihr erster großer Auftrag war die Illustration von Michael Endes „Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch“. Diesen Meilenstein beschreibt sie als „ein Riesenglück“. Seitdem hat sie mit einer Vielzahl von Autoren zusammengearbeitet, darunter Michael Ende, Cornelia Funke, Eva Ibbotson, Otfried Preußler und Andreas Steinhöfel.
Kehns Arbeitsweise zeichnet sich durch Experimentierfreude und die Suche nach neuen Ausdrucksformen aus. Um „weg vom Gewohnten“ zu kommen, begann sie beispielsweise mit der linken Hand zu zeichnen und mit großen Pinseln zu arbeiten. „Ich hab dann angefangen mit der linken Hand und mit großen Pinseln zu schreiben und zu malen. Und das hat mich ungemein beglückt“, sagte sie in einem Interview. Das Zeichnen beschreibt sie als ihre große Leidenschaft: „Zeichnen war und ist die einzige Tätigkeit, bei der ich die Zeit vergesse.“
Auch ihre Umgebung beeinflusst ihre Arbeit. „Wenn ich mir das Kaleidoskop anschaue, sind ja auch einige in Norddeutschland beheimatete Texte drin. Theodor Storm zum Beispiel, das Meer kommt in mehreren Gedichten vor, das Wasser, der Wind, der Regen, den man ja selber oft genug satt hat, das alles scheint Element von dem Zuhause zu sein.“
Neben ihrer Tätigkeit als Buchillustratorin hat Kehn auch für Magazine wie „Stern“, „Der Spiegel“ und „Focus“ gearbeitet und Kampagnen in der Werbung gestaltet. 2015 entwarf sie erstmals eine Briefmarke für die Deutsche Post.
Für ihre Arbeiten wurde sie mehrfach ausgezeichnet, darunter mit der Bronzemedaille des Art Directors Club im Jahr 1996 und dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2024 für das Buch „Wolf“ von Saša Stanišić.
In Bezug auf aktuelle Entwicklungen in der Illustration betont Kehn die Notwendigkeit einer gesellschaftlichen Diskussion über neue Technologien: „Wir müssen eine Diskussion über den Umgang mit KI-Gestaltung führen und den Umgang damit regeln.“
Regina Kehn lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Töchtern in Hamburg. Wenn sie an einem Projekt arbeitet, lässt sie sich gern von Hörbüchern oder Podcasts begleiten: „Ich höre Podcasts oder Hörbücher. Etwas, was nur halb meine Aufmerksamkeit bindet. Und ich nehme mir vor, nur mal so 30 Minuten am Projekt zu arbeiten. Daraus wird oft mehr.“
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