Kategorie: bewegt lesen
Anhand konkreter Lektüre versuche ich meine Zugänge zu einem Text zu finden. Ich lese also aktiv. Ziel ist es durch das Lesen in Bewegung zu kommen: im Kopf, mit dem Körper, mit dem „Herzen“. Meine Idee, Überlegungen dazu halte ich in dieser Rubrik fest: als Arbeitstagebuch.
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Aktiv/Bewegt Lesen – Bücher als Pool für eigene Ideen
2 Minutenin bewegt lesenWas ist bewegt lesen? Bewegt lesen – so nenne ich meinen Ansatz zum aktiven Lesen – bedeutet, Bücher nicht nur zu konsumieren, sondern bewusst mit ihnen zu arbeiten. Der Begriff passt perfekt, weil Bücher mich tatsächlich in Bewegung setzen: vom Sofa zum Zeichentisch, vom Text zur Tat, von der Fiktion in die Realität. Statt passiv…
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Sarah Kirschs Gedichte verstehen – Eine Annäherung
5 MinutenWer zum ersten Mal ein Gedicht von Sarah Kirsch liest, steht oft vor einem Rätsel. Da ist die Rede von Bäumen und Vögeln, von Wetter und Landschaften – aber irgendwie schwingt da mehr mit, als man auf den ersten Blick sieht. Wie kann man sich dieser eigenwilligen Dichterin nähern, die aus der DDR stammte und…
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lonesome journalist
6 MinutenEine literarische Spurensuche | Als Kultur- und Literaturblogger begegne ich immer wieder Romanen, die mehr sind als nur fiktive Geschichten – sie sind Spiegel der Medienrealität und zugleich Sehnsuchtsorte für das, was der Journalismus verloren zu haben scheint. Hansjörg Schertenleibs Roman „Der Papierkönig“ ist ein solches Werk: eine literarische Meditation über die Einsamkeit des recherchierenden…
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Atmen, Handeln, Lesen: Michael Fehr und das bewegte Lesen
4 MinutenLaut gedacht | Ein Plädoyer für das körperliche Erleben von Literatur Der Atem gehört zum Erzählen «In der Schriftkultur haben wir völlig vergessen, dass der eigentliche Inhalt von Erzählung der Atem ist», sagt der Schweizer Autor Michael Fehr. Das klingt erst mal seltsam. Aber Fehr hat einen Punkt: Geschichten kommen aus dem Körper. Aus Atem,…
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Lithopoesie – Steine Geschichten erzählen lassen
3 Minutenin bewegt lesenSteine zu sammeln ist fast alltäglich für mich. Meistens sind diese Fundstücke mehr als Dekorationsobjekte. Irgendwann bin ich auf die Lithopoesie – zusammengesetzt aus den griechischen Wörtern lithos (Stein) und poiesis (Dichtung) – gestoßen. Sie macht Steine zu literarischen Partnern: Geologie und Imagination, Fundort und Fiktion verbinden sich dabei. Die Idee ist einfach: Jeder gefundene…
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Lesen nach Hélène Cixous
1 Minutein bewegt lesenIch greife nach Kafkas Verwandlung,der Einband, vertraut,schon wissend: Gregor, Käfer, Entfremdung. Doch heute steht die erste Zeilewie ein Fremder an der Tür. „Als Gregor Samsa eines Morgens …“ Ich stehe am Rand meines Wissens,warte einen Moment–überschreite dann über die Linie,die ersten bekannten Bilder kippen,der Text arbeitet. Ich lese mit dem Herzen eines Menschen,der noch keinen…
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Die Kunst des Gesprächs mit dem Gedicht
3 Minutenin bewegt lesenEine persönliche Annäherung | Das Lesen von Gedichten ist oft eine intime, manchmal sogar mystische Erfahrung. Anders als ein Roman, der uns über hunderte Seiten in eine Welt entführt, begegnet uns ein Gedicht oft als Blitzlicht, als komprimiertes Universum in wenigen Zeilen. Und genau diese Eigenart macht das Gespräch über Lyrik so reizvoll und herausfordernd.…
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Zeilen und Klänge
3 MinutenEine Handreichung zum Finden von Musik zu Gedichten. Für alle, die glauben, dass ein Gedicht klingen kann – auch nach außen hin. 1. Nicht die Playlist, sondern das Echo suchen Ein Gedicht wie „herbrig„ ist keine Liedvorlage und kein Musikvideo. Es ist ein „Echo-Raum“, der nach Resonanz sucht. Wer dazu Musik finden möchte, beginnt am…
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Im Dialog mit dem Gedicht
3 MinutenEinige Überlegungen | Die herkömmliche Gedichtinterpretation folgt meist einem analytischen Schema: Wir sezieren den Text, ordnen Stilmittel zu und formulieren eine Deutung. Doch was passiert, wenn wir stattdessen versuchen, mit dem Gedicht ins Gespräch zu kommen? Am Beispiel von Nathalie Schmids Gedicht „im namen der eisheiligen“ habe ich drei alternative Methoden erprobt. Das Rollengespräch: Dem…
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Frauen lesen & schreiben anders, oder?
1 MinuteDas meint keine biologische Kategorie, sondern Texte, die mir eine spezifische Sensibilität für das Ungehörte, das Ungesehene in unserem Zusammenleben vermitteln: ob in der Naturlyrik Sarah Kirschs, den urbanen Miniaturen Judith Hermanns oder den gesellschaftlichen Spiegelungen bei Olga Tokarczuk. Es sind Stimmen, die Welt nicht als gegeben hinnehmen, sondern sie neu erzählen – mit Zärtlichkeit,…