Kategorie: LektüreNotizen

  • LektüreNotizen

    LektüreNotizen

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    Lesen ist kein lineares Voranschreiten, sondern ein Vermessen von Gelände. Meine Notizen – über die Jahre hinweg entstanden, fragmentarisch, oft assoziativ – sind keine Protokolle, sondern Landkarten im Werden. Sie halten fest, wie sich Texte verzweigen: in Schluchten unerwarteter Bezüge, über Hügelkämme von Genres hinweg, durch Wälder, in denen Bücher einander wurzelhaft durchdringen. (Lesen mit…

  • Aus dem Reifen treten – Lyrik von Nathalie Schmid

    Aus dem Reifen treten – Lyrik von Nathalie Schmid

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    Abstammung bedeutet nicht nurvon Männern über Männer zu Männern.Abstammung bedeutet auchmeine Gewaltgegen mich eine Hetze.Abstammung: Immer nochaus Sternenstaub gemacht. Immer nochsehr komplex. Immer nochauf die Spur kommend.Abstammung im Sinne von:Ring um den Hals eher auf Schulterhöheein loser Reifen. Ein Reifenden man fallen lassen kannaus ihm hinaustreten und sagen:Das ist mein Blick. Das ist meine Zeit.Das…

  • Lessings Emilia Galotti

    Lessings Emilia Galotti

    Hier ist die stilistisch überarbeitete Fassung im seriösen Erzählton: Stellen Sie sich vor, Sie reisen zurück ins Jahr 1772. Perücken zählen zur vorherrschenden Mode, Kutschen sind das vorrangige Fortbewegungsmittel, und in den Salons wird leidenschaftlich über Vernunft und Macht debattiert. Mitten in dieser Epoche des geistigen Umbruchs – der Aufklärung – verfasst Gotthold Ephraim Lessing…

  • Otto F. Walter – Wie wird Beton zu Gras

    Otto F. Walter – Wie wird Beton zu Gras

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    Otto F. Walters Roman Wie wird Beton zu Gras? (erstmals 1979 erschienen, hier in der Rororo-Taschenbuchausgabe von 1988 vorliegend) wird zur ökologischen Literaturbewegung der späten 1970er Jahre gezählt. Im Zentrum steht der Stadtplaner Viktor B., ein zerrissener Antiheld, der täglich an der Transformation natürlicher Landschaften in betonierte Stadt- und Industrieflächen mitwirkt. Sein Beruf steht im fundamentalen Konflikt mit seinem wachsenden…

  • Gegenentwürfe zur Ratlosigkeit: Wiederaufbruch

    Gegenentwürfe zur Ratlosigkeit: Wiederaufbruch

    Meine Entwürfe beziehen sich auf das Gedicht RATLOS von Jürgen Völkert-Marten. Im Dunkel der Nacht, dieses bodenlose Schwarz, wo Fragen wie Schatten wuchsen, ungreifbar, und die Stille selbst nach einer Antwort schrie, einer wirklichen, da begann es, dieses zaghafte Flimmern. Nicht laut, kein Donner, der zerbricht, nicht grell, kein Blitz, der blendet, sondern wie ein…

  • Jürgen Völkert-Marten – Wege

    Jürgen Völkert-Marten – Wege

    WEGE ist ein Gedicht, das uns auf eine Reise mitnimmt – nicht nur durch eine Landschaft, sondern auch durch die Art und Weise, wie wir unsere eigenen Pfade im Leben wahrnehmen. Es fordert uns heraus, über das bloße Gehen hinauszublicken und zu hinterfragen, was bleibt, wenn der Weg vermeintlich endet. Mit seinen starken Bildern und…

  • Ille Chamier & Karen Roßki

    Ille Chamier & Karen Roßki

    DAS ZÜNDBLÄTTCHEN – Heft 21 LektüreNotizen | Das Heft beinhalte acht Gedichte der Autorin vier Bleistiftzeichnungen von Karen Roßki. Diese bringen mich beim Betrachten zum Abschlussgedicht „Herbst“: Stammabschnitte von Bäumen, die, obwohl blattlos, für mich die Energie der vier Jahreszeiten vermitteln. Eines fällt mir auf: Der Lyrikerin sind Bewegung, Licht und der Kreislauf des Lebens…

  • Ille Chamier – Am Tag, als ich hinfuhr, zum Treffen schreibender Frauen…

    Ille Chamier – Am Tag, als ich hinfuhr, zum Treffen schreibender Frauen…

    Die Erzählung „Am Tag, als ich hinfuhr, zum Treffen schreibender Frauen…“ (erschienen in Courage – Berliner Frauenzeitung, Juli 1979) offenbart scharfe gesellschaftskritische und feministische Positionen: Die Last der unsichtbaren Arbeit Ille Chamier beschreibt minutiös, wie Care-Arbeit (Kinderbetreuung, Haushalt) ihr Schreiben behindert. Bevor sie zum Frauentreffen aufbrechen kann, muss sie ein komplexes Netz aus Versorgungsaufgaben organisieren:…

  • Karen Roßki

    Karen Roßki

    Karen Roßki (*1965, Dresden) ist eine vielseitige Künstlerin, die in ihrer Geburtsstadt Dresden lebt und arbeitet. Sie ist bekannt für ihre großformatigen, ausdrucksstarken Gemälde in Öl, Pigmenten und verschiedenen Zeichentechniken sowie für ihre Objektkunst. Ihre Arbeiten bewegen sich zwischen abstrakter Landschafts-Inszenierung und organisch anmutender Formensprache, die durch intensive Farbkompositionen an Naturphänomene erinnern. Künstlerischer Ansatz &…

  • Ich erinnere mich – Joe Brainard

    Ich erinnere mich – Joe Brainard

    Joe Brainards Ich erinnere mich ist ein literarisches Kaleidoskop aus Erinnerungen, das 1970 in den USA erschien und 2011 erstmals auf Deutsch veröffentlicht wurde. Das Buch besteht aus über 1.000 kurzen, assoziativen Notizen, die alle mit den Worten „Ich erinnere mich“ beginnen. Brainard, ein vielseitiger Künstler der New Yorker Avantgarde-Szene, schuf damit ein Werk zwischen…

  • Adolf Endler – Leben zwischen Widerstand und Sprachrebellion

    Adolf Endler – Leben zwischen Widerstand und Sprachrebellion

    Adolf Endler (1930–2009) widersetzte sich stets geradlinigen Lebenserzählungen. „Es schien ihm ganz unmöglich und falsch, sein Leben, das in seinen Augen eher einem Zickzackkurs folgte, als einen runden Bogen zu erzählen“, notiert der Klappentext von „Dies Sirren“, seinen autorisierten Gesprächen mit Renatus Deckert. Diese Unangepasstheit prägte den Autor vom rheinischen Kriegskind zur prägenden Figur des…

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