Fred Capitole ist ein Kind armer Menschen. Er wurde, wir wissen nicht wie und wo, zwischen den beiden Kriegen geboren. Er ist klug und lustig und wird schnell von einem Bordell adoptiert. Alle Prostituierten ernähren ihn abwechselnd, bilden ihn aus, verwöhnen ihn und werden Teilzeitmütter. Doch irgendwann überschwemmen verstörende Plakate die Wände, auf denen ein hässlicher Mann mit Schnurrbart sitzt. Zu den 26 Buchstaben des Alphabets wurde ein neuer Buchstaben in Form eines Hakenkreuzes hinzugefügt. Fred ist definitiv ein kluger Junge, er hat alles verstanden und erklärt es so: „Eines Tages steigt ein Mann auf eine Seifenkiste und spricht die Leute an: Es ist traurig, dass ihr so unglücklich seid, wo ihr doch die Schönste und die Beste seid. Das liegt alles an den anderen, ihr wisst schon, an denen, die eine Hakennase haben und einem das Geld abnehmen. Also folgen die Leute, die nicht wussten, dass sie unglücklich waren, dem hässlichen kleinen Schnurrbart-Typen …“
Natürlich wird die süße Ruhe des Bordells schnell durch Deportationen und Massaker zerstört und auch Fred endet in der Nacht und im Nebel, ein anonymes Opfer unter so vielen anderen menschlichen Wahnsinns.