Winding veils round their heads, the women walked on deck. They were now moving steadily down the river, passing the dark shapes of ships at anchor, and London was a swarm of lights with a pale yellow canopy drooping above it. There were the lights of the great theatres, the lights of the long streets, lights that indicated huge squares of domestic comfort, lights that hung high in air.
No darkness would ever settle upon those lamps, as no darkness had settled upon them for hundreds of years. It seemed dreadful that the town should blaze for ever in the same spot; dreadful at least to people going away to adventure upon the sea, and beholding it as a circumscribed mound, eternally burnt, eternally scarred. From the deck of the ship the great city appeared a crouched and cowardly figure, a sedentary miser.
Manche Menschen verströmen eine Sehnsucht, von der selbst das Meer noch etwas lernen kann.
Über die Intention des Urhebers dieses Satzes zu spekulieren bereitet mir große Freude; leider habe ich die Quelle verschludert. Folgendes stelle ich mir vor:
Der Kaffee zwischen ihnen war kalt geworden, doch das Licht des späten Nachmittags fiel noch immer golden durch die Scheiben des Caféfensters. Sie lehnte sich zurück, ließ die Finger über den Tassenrand gleiten. „Du redest immer nur von dem, was war“, sagte sie, ohne ihn anzusehen. „Nie von dem, was du dir wünschst. Als hättest du Angst, dass es Wirbel zieht, wenn du es aussprichts.“
Er zuckte mit den Schultern, ein Lächeln, das nicht ganz echt war. „Wirbel sind anstrengend. Und ich bin kein Schwimmer.“
Da drehte sie den Kopf, ihre Augen – grau wie die See vor einem Sturm – fixierten ihn. „Manche Menschen verströmen eine Sehnsucht, von der selbst das Meer noch etwas lernen kann.“ Der Satz hing zwischen ihnen, scharf wie der Salzgeruch nach einer Brandung.
Er schwieg lange. Draußen ratterte eine Straßenbahn vorbei, irgendwo lachte ein Kind. Dann legte er die Hände flach auf den Tisch, als wollte er Erdbeben zur Ruhe bringen. „Dann lass uns ans Meer fahren“, sagte er leise, „und du zeigst mir eine dieser Strömungen.“
Sie lachte, diesmal ohne Härte. „Und wenn sie dich mitreißt?“
„Dann bist du gefragt.“
Sie stand auf, ohne den Blick von ihm zu lassen. Ihre Handtasche klappte wie ein Buch zu, das man erst zur Hälfte gelesen hat. „Komm“, sagte sie, „die Gezeiten warten nicht auf Zweifel.“
Er folgte ihr, und als sie die Tür aufstieß, wehte der Wind herein, die Gerüche der Stadt vertrieb den Wunsch nach Meer. Die Straße hinunter glitzerte die Autos, ihre Worte gingen im Lärm unter – er stieg in seinen Wagen. Allein.
Am Abend schickte er Ihr ein Foto via Messenger: Möwen und Kormorane die schreien.
Joe Brainards Ich erinnere mich ist ein literarisches Kaleidoskop aus Erinnerungen, das 1970 in den USA erschien und 2011 erstmals auf Deutsch veröffentlicht wurde. Das Buch besteht aus über 1.000 kurzen, assoziativen Notizen, die alle mit den Worten „Ich erinnere mich“ beginnen. Brainard, ein vielseitiger Künstler der New Yorker Avantgarde-Szene, schuf damit ein Werk zwischen Tagebuch, Poesie und Collage – eine Hommage an das Alltägliche und die Macht der Erinnerung.
Joe Brainard (1942–1994) war Maler, Collagekünstler und Schriftsteller, eng verbunden mit der New York School um Dichter wie Frank O’Hara und Ron Padgett. Sein künstlerischer Ansatz prägt auch Ich erinnere mich: spielerisch, unprätentiös und voller Sinn für das Absurde. Das Buch gilt heute als Kultwerk, das Autobiografisches mit kollektiven Erinnerungen der US-amerikanischen Nachkriegsgeneration verwebt.
Jeder Eintrag beginnt mit „Ich erinnere mich“, gefolgt von einer Beobachtung, einer Kindheitserinnerung oder einer popkulturellen Referenz. Die Fragmente sind mal komisch, mal melancholisch, oft überraschend konkret:
„Ich erinnere mich, wie sehr ich es mochte, Weihnachtsdekorationen im Regen zu sehen.“ „Ich erinnere mich, dass ich dachte, wenn man ‚Gott sei Dank‘ sagte, meinte man eigentlich ‚Dockside‘.“
Die scheinbar willkürliche Abfolge – von Trivialem („Ich erinnere mich an Kaugummis, die nach Zahnpasta schmeckten“) bis zu Intimem („Ich erinnere mich, wie ich zum ersten Mal einen Jungen küsste und dachte: So also fühlt sich ein Kinn an“) – schafft ein universelles Porträt des Erwachsenwerdens in den 1950er/60er Jahren.
Brainards Erinnerungen oszillieren zwischen Nostalgie und Scharfblick. Er thematisiert Identität, Sexualität und die Suche nach Zugehörigkeit, ohne je pathetisch zu werden. Seine Kunst liegt im scheinbar Belanglosen:
„Ich erinnere mich an die Zeit, als alle ‚Twist‘ tanzten. Und ich erinnere mich, dass ich nicht wusste, wie.“
Das Buch inspiriert Leser*innen, eigene Erinnerungen wachzurufen – ein kollektives Spiel mit dem Gedächtnis. Paul Auster schrieb im Vorwort der englischen Ausgabe: „Brainard verwandelt das Persönliche in etwas Allgemeingültiges, ohne es seines Zaubers zu berauben.“
Zitate (deutsche Ausgabe)
„Ich erinnere mich an die Angst vor dem Weltraum, nachdem ich Die Körperfresser kommen gesehen hatte.“
„Ich erinnere mich, dass ich dachte, nur Frauen könnten Selbstmord begehen, weil Männer zu stolz wären.“
„Ich erinnere mich an den Geruch von Nagellackentferner und daran, wie er mich an Krankenhäuser erinnerte.“
Ich erinnere mich ist ein Buch für alle, die das Vergängliche feiern möchten. Brainards minimalistischer Stil und sein Blick für das Skurrile im Alltag machen es zeitlos. Die deutsche Übersetzung von 2011 überträgt seine unverwechselbare Stimme einfühlsam ins Deutsche und lädt dazu ein, die eigenen „Ich erinnere mich“-Momente zu entdecken.Für wen? Liebhaber*innen experimenteller Literatur, Fans von Georges Perecs Je me souviens oder alle, die beim Lesen lachen, schaudern und plötzlich selbst in Erinnerungen schwelgen.
„Ich erinnere mich, dass ich dieses Buch liebe, weil es mich daran erinnert, wer ich bin.“ – Ein Leser, irgendwo.
Foto im Beitrag: Joe Brainard – I remember. Pressefoto Penguin Books cropped by Wren de Antonio – Quelle: en.wikipedia
Joan Didions Democracy (1984) ist ein komplexer und vielschichtiger Roman, der sich mit Themen wie politischer Macht, persönlicher Desillusionierung und den verschwimmenden Grenzen zwischen öffentlichem und privatem Leben auseinandersetzt. Die Geschichte spielt vor dem Hintergrund der amerikanischen Politik und internationaler Angelegenheiten in den 1970er Jahren, wobei der Schwerpunkt auf den Überschneidungen zwischen persönlicher und politischer Geschichte liegt.
Democracy folgt in erster Linie dem Leben von Inez Victor, einer Politikergattin, die sich im Spannungsfeld zwischen den Problemen ihrer eigenen Familie und der turbulenten politischen Landschaft der damaligen Zeit befindet. Inez ist mit Harry Victor verheiratet, einem US-Senator mit Ambitionen auf das Präsidentenamt. Im Roman wird ihre Enttäuschung über ihre Ehe und die politische Welt thematisiert. Verkompliziert wird die Geschichte durch Inez‘ Beziehung zu Jack Lovett, einer geheimnisvollen Figur, die in verdeckte internationale Operationen verwickelt ist und sie noch tiefer in die Welt der politischen Intrigen zieht.
Joan Didions democracy (1984) / Demokratie (dt. 1986) ist ein komplexer und vielschichtiger Roman, der sich mit Themen wie politischer Macht, persönlicher Desillusionierung und den verschwimmenden Grenzen zwischen öffentlichem und privatem Leben auseinandersetzt. Die Geschichte spielt vor dem Hintergrund der amerikanischen Politik und internationaler Angelegenheiten in den 1970er Jahren, wobei der Schwerpunkt auf den Überschneidungen zwischen persönlicher und politischer Geschichte liegt.
Democracy folgt in erster Linie dem Leben von Inez Victor, einer Politikergattin, die sich im Spannungsfeld zwischen den Problemen ihrer eigenen Familie und der turbulenten politischen Landschaft der damaligen Zeit befindet. Inez ist mit Harry Victor verheiratet, einem US-Senator mit Ambitionen auf das Präsidentenamt. Im Roman wird ihre Enttäuschung über ihre Ehe und die politische Welt thematisiert. Verkompliziert wird die Geschichte durch Inez‘ Beziehung zu Jack Lovett, einer geheimnisvollen Figur, die in verdeckte internationale Operationen verwickelt ist und sie noch tiefer in die Welt der politischen Intrigen zieht.
Eines der markantesten Merkmale von Demokratie ist seine unkonventionelle Erzählstruktur. Der Roman wird von einer Autorenfigur erzählt, die starke Ähnlichkeit mit Joan Didion selbst aufweist und die Grenzen zwischen Fiktion und Realität verwischt. Diese Erzählerin reflektiert häufig über den Prozess des Schreibens der Geschichte, über die Herausforderungen, die Wahrheit in einer Erzählung zu erfassen, und über die Grenzen von Sprache und Erinnerung. Dieser metafiktionale Ansatz verleiht dem Buch eine zusätzliche Komplexität, da die Leser ständig daran erinnert werden, dass sie es mit einer konstruierten Erzählung zu tun haben.
Demokratie wurde für seine scharfe Prosa und die aufschlussreiche Erkundung der politischen und persönlichen Landschaften der 1970er Jahre gelobt. Die bruchstückhafte Erzählung und der metafiktionale Stil machten das Buch jedoch für manche zu einer Herausforderung. Kritiker verwiesen auf die Komplexität des Romans und die Forderung nach aktiver Beteiligung des Lesers.
Insgesamt ist Democracy ein bedeutendes Werk in Joan Didions Oeuvre, das ihre scharfe Kritik an der amerikanischen Gesellschaft und ihre einzigartige Erzählstimme unter Beweis stellt. Es ist ein Roman, der eine sorgfältige Lektüre erfordert, um seine Tiefe und die Art und Weise, wie er persönliche und politische Geschichten miteinander verwebt, voll zu würdigen.
Wäre ich ein Gott, zu dem man betet, ich käme in die größte Verlegenheit, von einem Tonfall des Bittenden irgendwo gerührt zu werden. Sobald das Bessere nur leise anklänge, würde ich gleich Ja sagen, «stärkend das Bessere mit einem Tropfen von meinem Tau». Somit würde von mir ein Teilchen gewährt, und immer wieder nur ein Teilchen, denn ich weiß ja sehr wohl, daß das Gute in erster Linie bestehen muß, aber doch ohne das Böse nicht leben kann. Ich würde also in jedem einzelnen die Gewichtsverhältnisse der beiden Teile ordnen, bis zu einem gewissen Grad der Erträglichkeit. Revolution würde ich nicht dulden, wohl aber zu ihrer Zeit selbst machen. Daran sehe ich, dass ich noch kein Gott bin.
Ich wäre auch leicht, und mir dessen bewusst, zu überlisten. Ich wäre rasch im Verleihen eines Ja, einem kurzen Tone im Gebet gegönnt, welcher rührte.
Gleich darauf wär ich imstande, sehr inkonsequent zu handeln, und mich zu verwandeln in das Ungeheuer Schauer, welcher liegt auf solcher Lauer, daß es dann gibt Trauer in Familien, wo sein Gift gerade trifft.
Viel historisches Theater wollte ich auch machen, die Zeiten würden losgebunden von ihrem Alter, das wäre ein Durcheinander zum Lachen. Aber mancher wäre entzückt, – hätt ich zum Beispiel je einen irrenden Ritter draußen im Busch gefunden, ich war beglückt! –.
Ein bisschen narren würd ich die Leutchen auch zuweilen und gäbe ihnen in der Labung Ätzung, in der Nahrung Zersetzung – und Schmerz in der Paarung. Ich stiftete einen Orden, im Banner die lustig hüpfende Träne.
Aus: Paul Klee – Gedichte / Neue erweiterte Ausgabe 1980 Verlag der Arche – Zürich ISBN: 3-7160-1650-0
Eine Annäherung an den Text
Paul Klees Gedicht „Wäre ich ein Gott, zu dem man betet…“ liest sich wie ein frecher, nachdenklicher Monolog – so als ob jemand, der mit aller Macht und Verantwortung ausgestattet wäre, plötzlich ganz menschliche Zweifel und Schwächen hätte. Es ist keine akademische Analyse, sondern ein Blick darauf, was das Gedicht uns heute sagt:
Ein Gott zwischen Anspruch und Verletzlichkeit
Das Gedicht beginnt mit der Vorstellung, dass selbst ein Gott in Bedrängnis gerät, wenn er von einem leisen, menschlichen Bitten „gerührt wird“. Diese Zeilen werfen Fragen nach der Erreichbarkeit und Menschlichkeit der Mächtigen auf. Auch wenn wir im Alltag oft über uns selbst und über Institutionen nachdenken, zeigt Klees Text, dass Macht immer auch Verantwortung und eine gewisse Überforderung mit sich bringt. Wer von uns hat nicht schon einmal gezögert oder sich überwältigt gefühlt, wenn die Erwartungen zu hoch waren?
Paul Klee; [hrsg.] von H.v. Wedderkop mit einer Biographie des Künstler, einem farbigen Titelbild und 32 Abbildungen (1920)
Das Spiel von Gut und Böse
Ein zentraler Gedanke ist die untrennbare Verbindung von Gut und Böse. Der Gott in Klees Versen gesteht, dass „das Gute in erster Linie bestehen muss, aber doch ohne das Böse nicht leben kann.“ Damit wird ein Grundsatz ausgedrückt, der uns an die alltäglichen kleinen und großen Paradoxien erinnert: Es gibt Licht und Schatten in jedem Leben, und die Erfahrung beider Seiten macht uns menschlich. Diese Ambivalenz spiegelt sich auch in vielen gesellschaftlichen Debatten wider, etwa in der Frage, wie man mit „Negativem“ umgeht – sei es in der Politik, im sozialen Miteinander oder in persönlichen Beziehungen.
Verantwortlichkeit und Selbstzweifel
Ein weiterer Aspekt des Gedichts ist der Spagat zwischen dem Wunsch, positiv eingreifen zu wollen („stärkend das Bessere mit einem Tropfen von meinem Tau“) und der Sorge, zu schnell oder zu unbedacht zu handeln. Die Zeilen, in denen der Gott seine Bereitschaft zu revolutionären Eingriffen – aber eben „zu ihrer Zeit“ – betont, lassen sich heute auch als Kritik an überhasteten politischen oder gesellschaftlichen Veränderungen lesen. Viele Menschen spüren den Zwiespalt zwischen dem Drang nach radikalem Wandel und der Furcht vor Chaos und unkontrollierten Umbrüchen.
Humorvolle Selbstironie und Zeitbezug
Klees Text ist nicht schwerfällig oder lehrbuchhaft, sondern steckt voller Ironie und selbstkritischem Humor. Der Gott, der sich selbst als „leicht zu überlisten“ bezeichnet und sogar Freude daran hat, „die Leutchen“ ein wenig zu narren, wirkt fast wie ein Spiegelbild der menschlichen Natur, die ebenso zu Fehlern und kleinen Scherzen fähig ist. Solche Passagen können auch an die ständige Suche nach Authentizität in unserer modernen Gesellschaft erinnern: Wir wünschen uns starke, klare Führung – doch auch unsere Führungspersönlichkeiten sind nur Menschen, mit all ihren Widersprüchen.
Historische und gegenwärtige Parallelen
Obwohl Paul Klee seine Texte in einer ganz bestimmten historischen Epoche schrieb – in einer Zeit, in der die Welt in Umbruch war und die politischen Systeme in Europa oft vor schwierigen Entscheidungen standen – wirkt sein Gedicht erstaunlich aktuell. Es thematisiert die Verantwortung und Zweifel, die auch heute in politischen Führungsrollen und in der alltäglichen Ethik spürbar sind. Die Zeile „Revolution würde ich nicht dulden, wohl aber zu ihrer Zeit selbst machen“ könnte man heute als Mahnung verstehen, dass auch radikale Veränderungen nur dann sinnvoll sind, wenn sie bedacht und zeitlich angemessen erfolgen. Dies erinnert an die politischen Umbrüche und Unruhen, die immer wieder Teil unserer Geschichte sind – von der industriellen Revolution über die turbulenten 1960er bis hin zu den aktuellen gesellschaftlichen Debatten.
Paul Klees Gedicht schildert eine Momentaufnahme von menschlicher Selbstzweifel und dem Streben nach moralischer Ordnung – immer im Spannungsfeld zwischen Pflicht und Freiheit. Es spricht von einem Gott, der zwar immense Kräfte hätte, sich aber letztlich der menschlichen Unvollkommenheit bewusst bleibt. Heute gelesen ist es eine Erinnerung daran, dass auch die Mächtigen nicht über den alltäglichen moralischen Konflikten stehen, sondern eben auch immer wieder Menschlichkeit zeigen – mit allem Witz, Ernst und der notwendigen Ironie.
Ich habe versucht, Paul Klees Gedanken auf das Heute zu übertragen und habe Gottes-Figur ausgetauscht:
Überleben, verschwinden, gesehen werden. Dies sind die Themen, auf die sich Niña Weijers (1987) in ihrem Debüt The Consequences konzentriert . Die Debütantin ist ausgebildete Literaturwissenschaftlerin, veröffentlichte zuvor in De Groene Amsterdammer und ist Redakteurin bei der Literaturzeitschrift De Gids . 2010 gewann sie den Schreibwettbewerb Write Now! Ihr Debüt ist ehrgeizig und zeigt schriftstellerisches Talent.
An dem Tag, an dem Minnie Panis zum dritten Mal aus ihrem eigenen Leben verschwand, stand die Sonne tief und der Mond hoch am Himmel.
Der 1. Satz des Romans „Die Konsequenzen“ von Nina Weijers
Die Hauptfigur, Minnie Panis, ist eine junge Künstlerin. Ihre Konzeptkunst genießt in der Kunstwelt hohes Ansehen und sie beschließt, ein großes Projekt in Angriff zu nehmen. Sie engagiert einen bekannten Fotografen (auch Liebhaber), der ihr eine Zeit lang folgt und sie unauffällig aufnimmt. Während dieser Aufführung interessiert sich Minnie durch eine Reihe von Zufällen für ihre eigene Vergangenheit. Es folgt eine Suche nach sich selbst, ihrer Vergangenheit und ihrer Existenz im Allgemeinen.
Die Konsequenzen sind stilistisch kompliziert. Weijers‘ Hintergrund als Literaturwissenschaftler ist hier deutlich sichtbar. Am Anfang ist es Minnie selbst, die wir als Leser beobachten. Die Sprache hier ist schwammig und voller Metaphern. Ein markantes Beispiel dafür:
„Vielleicht lag es an der Hitze, die sich wie ein Deckel über alles legte und der Luft den Sauerstoff entzog, so wie man den Geschmack aus einer Eistüte saugen könnte, der Zeit, die so langsam und lustlos geworden war, dass sogar das Klirren der …“ Allein die Straßenbahnen unterhalb der Straße existierten als schwaches Echo der Ungeduld, die längst ihre Dringlichkeit verloren hatte.“
Hier und da ist es etwas zu offensichtlich, aber mittendrin, als wir mehr von Minnies Mutter hören, verschwinden diese Konstruktionen. Die Geschichte wird lesbarer. Was bleibt, sind die unzähligen Verweise auf bildende Künstler, Filmemacher, Theaterstücke und Philosophen. Weijers manifestiert sich einmal mehr als Wissenschaftlerin, indem sie in ihrem Text sehr selbstbewusste Witze hinterlässt:
„Die Schauspielerin hatte mitleidig den Kopf geschüttelt (niemand schüttelt jemals mitleidig den Kopf, dachte Minnie, außer in schlechten Büchern und Seifenopern).“
Weijers wechselt daher zwischen Erzählstilen, ihre Figur springt aber auch mit unterschiedlichen Gedanken und Anekdoten von einem Thema zum nächsten. Vergangenheit und Gegenwart drängen sich gegenseitig auf. Manche Passagen lesen sich fast wie eine Vorlesung über Philosophie oder Kunstgeschichte. Die Lebensgeschichte des Künstlers Bas Jan Ader kommt an einem Punkt und ihre Wirkung ist zu groß für ihre Relevanz in der Geschichte. Die Behandlung, die Minnie als Baby erlitten hat und auf die ihre Mutter zurückblickt, ist fast eine Kurzgeschichte für sich. Es scheint, als hätte Weijers versucht, zu viel in die Geschichte hineinzustecken und sie dadurch chaotisch zu machen, aber die Begeisterung und der Ehrgeiz, die darin zum Ausdruck kommen, sind bewundernswert.
Auf jeden Fall hat die Debütantin einen guten Blick fürs Detail und ein gutes Bild von der heutigen Gesellschaft. In verschiedenen Passagen ihres Werks entsteht ein eindrucksvolles Zeitbild. Beispielsweise schreibt sie in einer der Passagen aus dem Jahr 2012:
„Fast niemand hat ein Problem damit, sein Privatleben ins Internet zu stellen, und niemand macht sich Sorgen über Überwachungskameras, die mittlerweile überall sind.“
Sie bezieht sich auch häufig auf Ereignisse aus der jüngeren Vergangenheit dieses Jahres.
Die Handlung ist originell. Die Art und Weise, wie Weijers am Ende alles zusammenfügt und es für die Geschichte und Minnies Person relevant macht, ist gut gelungen. Auch wenn Weijers bei ihrem Debüt gelegentlich Gefahr läuft, aus der Bahn zu geraten, wenn sie versucht, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, ist dies ein Buch, das es verdient, gelesen zu werden. Allerdings gilt in diesem Fall sicherlich „Weniger ist mehr“ und deshalb müssen wir auf einen zweiten Roman warten, in dem Weijers über sich hinauswachsen kann.
Französische Jugendbuchreihe (im Original Langelot) des Autors Vladimir Volkoff. Die Serie (1965 – 1986 ) um den Geheimagenten Lennet veröffentlichte er unter dem Pseudonym Leutnant X. Nur 18 der insgesamt 40 Romane sind ins Deutsche übersetzt worden und im Franz Schneider Verlag erschienen.
Sturz ins Abenteuer ist wohl das Motto zum Einstieg in die Lennet-Reihe. (Teil des Klappentextes) Ich greife es auf und frage mich: stürze mich in Erzählungen und Berichte vom Kalten Krieg? Erkunde ich den Teil der Spionagewelt, in der James Bond keine Rolle spielte? Und: Wer ist dieser Autor, der seinen wahren Namen erst wenige Jahre vor seinem Preis gab? Ist diese Buchreihe geeignet für ein (halbwegs) realistisches Bild des damaligen Zeitgeschehens? Basierend auf dem ersten Band „Geheimagent Lennet wird ausgebildet“ – wie sah die Geheimagentenausbildung ohne Handy und Internet aus? Welche „Tatsachenberichte“ von damals gilt es zu erzählen? Diese Frage kam mir kürzlich beim Betrachten der Illustrationen in den Büchern: Welches Männerbild hat Volkoff vermittelt? Ich kann mich daran erinnern, das mir dieser Typ Lennet in meiner Teeniezeit suspekt vorkam. Er hatte nichts Vorbildhaftes.
Der erste Satz: „Dieser Teller gehört mir, hörst Du?“ schrie der große Rotschopf und fuchtelte mit seinen langen Armen.
Die Zusschreibungen Lennets: Eher klein, blond, jugenhaft, kleiner Schlingel, … .
Sturz ins Abenteuer: so verbreitet dieses Wortbild sein mag; es bereitet mir beim Lesen immer schmerzen.
Roman aus dem Jahre 1969 – zuerst erschienen im Aufbau-Verlag Berlin und Weimar. Erste Verfilmung 1974. (DEFA-Spielfilm der „Gruppe Johannisthal“ unter der Regie von Frank Beyer.)
Der erste Satz: „Ich höre schon alle sagen, ein Baum, was ist das schon, ein stamm, Blätter, Wurzeln, Käferchen in der Rinde und eine manierliche Krone, wenn’s hochkommt, na und?“- Gehören die zwei abschließenden Sätze auf der Rückseite des Schutzumschlages sinnstiftend dazu? „Es gibt doch solche Männer, von denen man sagt, ein Kerl wie ein Baum, groß, stark, ein bißchen gewaltig, bei den man sicj jeden Tag für ein paar Minuten anlehnen möchte. Jakob ist viel kleiner, er geht demKerl wie ein Baum höchstens bis zur Schulter.“
Meine Ausgabe: Bibliothek Suhrkamp (510) – 1981 – Gebundene Ausgabe. Fundort: Öffentlicher Bücherschrank Neu Darchau. Handgeschriebene Anmerkung von Mechthild: „Stadtschreiberfest ’83 – Begüßung von Gunther (richtig: Günter) Kunert, Abschied von Jurek Becker“ und OriginalSignatur des Autors. Mechthild schrieb nicht einfach ihren Vornamen; es scheint, als hätte sie signiert.
Georg Maurer – 1977 erschien posthum die Sammlung Unterm Maulbeerbaum, herausgegeben von Gerhard Wolf und ergänzt durch Lithographien von Ursula Mattheuer-Neustädt.
55 Erzählungen – sortiert nach Heimatland der Autoren; zudem die Rubrik Jiddisch. Nur eine Erzählerin ist vertreten: Maria Konopnicka aus Polen. Herusgegeben von Hermann Kesten.
Eine Wiederbegegnung: Eine Erzählung des Journalisten, Kriegskorrespondenten und Schriftstellers Stephen Crane hat der Herausgeber ausgewählt: Männer im Boot – Angeblich eine Lieblingsgeschichte Joseph Conrads. In meinem ersten Blog „der blaue ritter“ hatte ich 2016 das Gedicht In the desert von Crane veröffentlicht und zu interpretieren versucht. Mit mir bis dahin befreundete christliche Fundamentalisten lasen den Beitrag und brachen den Kontakt mit dem Kommentar ab: Ich sei mit dem Teufel im Bunde, wenn ich mich solch Gedichten widme. Das sei für eine Freundschaft untragbar.
Hermann Kesten über das Zusammenstellen einer Anthologie:
„Meist denke ich, die individuelle Person eines Schriftstellers sei wichtiger als die ganzen literarischen Tendenzen einer Epoche. Wenn ich eine Anthologie mache, denke ich natürlich anders. Der Zeitgeschmack, sage ich da, gewisse gemeinsame literarische Tendenzen oder Meinungen, die Weltanschauung, machen Fremde und Antagonisten zu typischen Zeitgenossen der Kunstvettern. Darum muss man nur Büchner und Wedekind in einem Buch vereinen oder Gotthelf und Mark Twain, Flaubert und Kierkegaard, Jaroslav Hašek und Scholem-Alachem, Thomas Mann und Unamono, Pirandello und Heinrich Mann, Henry James und Arthur Schnitzler und sie bilden eine Geheimloge, sie sehn aus wie von der gleichen Familie, Hebbel und Tschechow, Stendal und Strindberg, Giovanni Verga und Herman Melville. Ist das wahr? Man braucht ja nur die Geschichten in diesem Buch zu lesen um die Antworten zu bekommen . Was mich betrifft, so ist mir jeder Grund recht, gute Geschichten neu zu drucken, für große Autoren Tausende neue Leser zu finden, insbesondere für Geschichten, die mich entzücken und für Autoren die ich neidlos bewundere. Wenn ich sie schon nicht übertreffen kann wenn ich es ihnen nicht wenigstens gleich tun kann, so will ich sie sammeln und selber wieder und wieder lesen, unter dem Vorwand, ihnen neue Leser zu gewinnen. Bei einer solchen Anthologie ist nichts definitiv, nichts notwendig, aber auch nichts überflüssig. Wie ich mich mit jeder Geschichte freue, die ich in meinem Netz heimführe, so schmerzen mich hundert Geschichten, die ich nicht mitnehmen konnte, angefangen mit dem Billy Budd von Hermann Melville, einer leider viel zu langen Geschichte für eine so umfangreiche Anthologie. Es gibt mehr gute Geschichten, als die meisten Anthologisten wissen und die meisten Leser glauben. Ich sehe kein Ende der guten Geschichten, nicht einmal der guten Geschichten der Realisten. Träumen wir also noch möglichst lange, dass die Wirklichkeit kein Traum sei, und hoffen wir, dass eines Tages die Vernunft der Realisten recht behalte, wenigstens einen Tag lang.“ – Aus der Einleitung.
Bibliografische Angaben meiner Ausgabe
Die wirkliche Welt | Realistische Erzähler der Weltliteratur Eine Anthologie Heraugegeben von Hermann Kesten Büchergilde Gutenberg Schutzumschlag und Einband von Erwin Poell 1963
Willi Sitte (1921–2013) war einer der bedeutendsten und zugleich umstrittensten Künstler der DDR. Sein Werk umfasst Malerei, Grafik und Zeichnungen, die sich durch expressive Formensprache, politische Aussagen und eine intensive Auseinandersetzung mit dem menschlichen Körper auszeichnen. Sitte war nicht nur ein produktiver Künstler, sondern auch eine zentrale Figur im Kulturleben der DDR, was ihm sowohl Anerkennung als auch Kritik einbrachte.
Er schuf ein Werk, das sich zwischen politischem Pathos, existenzieller Dramatik und ästhetischer Radikalität bewegt. Geboren im böhmischen Kratzau, durchlief er eine handwerkliche Ausbildung, bevor er an der Wiener Akademie der Bildenden Künste studierte. Seine Desertion von der Wehrmacht 1944 und der Beitritt zur italienischen Resistenza wurden zur politischen und moralischen Wegmarke: „Ich sah das Grauen des Krieges und erkannte, dass Kunst nicht neutral sein darf“, reflektierte Sitte später. Nach 1945 ließ er sich in Halle nieder und entwickelte eine expressive Formensprache, die den menschlichen Körper als zentrales Motiv in verzerrten, dynamischen Kompositionen feierte – ein Stil, der Kubismus, Expressionismus und sozialistischen Realismus verschmolz.
Sittes Kunst war stets politisch. Werke wie „Die Erschießung des Ernst Thälmann“ (1961), mit seiner schmerzhaft verdrehten Figur des ermordeten KPD-Führers, oder „Lob des Kommunismus“ (1973), eine Hommage an die Arbeiterklasse in heroischen Posen, standen im Dienst des DDR-Staates. Doch auch abseits offizieller Auftragskunst drang er in existenzielle Abgründe: In „Die große Nacht im Eimer“ (1983) verdichten sich düstere, fast apokalyptische Szenen zu einer Allegorie menschlicher Verlorenheit. Sein „Tanz mit Fahnen“ (1976) wiederum inszeniert revolutionäre Euphorie durch wirbelnde Körper, die Fahnen wie Waffen schwingen – ein Sinnbild kollektiver Kraft. Später wandte er sich auch globalen Konflikten zu, etwa im „Zyklus zum Vietnamkrieg“ (1970er Jahre), der die Brutalität des Krieges in grellen Farben und fragmentierten Körpern entlarvte.
Neben Malerei prägten Kooperationen mit Schriftstellern und Theatermachern sein Schaffen. Mit dem Dramatiker Volker Braun, einem wichtigen Vertreter der DDR-Literatur, verband ihn eine produktive, wenn auch ambivalente Zusammenarbeit. Für Brauns Stück „Die Übergangsgesellschaft“ (1988), das den Niedergang des Sozialismus reflektierte, entwarf Sitte Bühnenbilder, die mit düsteren Farben und gebrochenen Formen die gesellschaftliche Desillusionierung visualisierten. Braun würdigte Sitte als „Maler der Widersprüche, der selbst im Staatsauftrag nie die kritische Schärfe verlor“. Auch mit dem Lyriker Stefan Hermlin arbeitete Sitte zusammen, etwa an Illustrationen für politische Gedichtbände, in denen seine grafischen Werke Hermlins Texte über Krieg und Widerstand visuell verstärkten.
Trotz staatlicher Anerkennung – als Präsident des Verbands Bildender Künstler der DDR (1974–1988) prägte er die Kulturpolitik maßgeblich – blieb Sitte umstritten. Der westdeutsche Kunstkritiker Eduard Beaucamp urteilte: „Seine Bilder sind sperrig, voller erotischer und politischer Energie, aber sie entziehen sich jeder Vereinnahmung.“ In der DDR hielten ihm manche vor, seine Kunst sei „zu formalistisch“ oder „zu wenig volksnah“, während Dissidenten ihm Nähe zum Regime kritisierten. Sitte selbst sah sich stets als „Parteikünstler im besten Sinne“: „Der Künstler hat die Pflicht, sich einzumischen. Kunst ist kein Selbstzweck, sondern ein Hammer, der die Welt formt“, betonte er.
Nach 1989 stürzte Sitte in eine tiefe Krise. Ausstellungen wurden abgesagt, Werke aus Museen entfernt. Erst ab den 2000er-Jahren erfolgte eine Neubewertung: Retrospektiven wie 2011 im Kunstmuseum Moritzburg Halle zeigten, wie Sitte auch im Staatsdienst künstlerische Autonomie bewahrte. Arbeiten wie „Die Ausgebeuteten“ (1964), eine drastische Darstellung ausgezehrter Bergarbeiter, oder das späte „Selbstbildnis mit Palette“ (2005), in dem er sich als greisen, aber unbeugsamen Maler porträtierte, belegen seine kompromisslose Haltung. Sogar frühe Kriegszeichnungen, die er als Deserteur anfertigte, wurden neu entdeckt – als Dokumente eines Mannes, der stets zwischen Anpassung und Aufbegehren balancierte.
Willi Sittes Erbe bleibt ambivalent: Einerseits der „Staatskünstler“, der das DDR-System stützte, andererseits der scharfäugige Chronist von Macht, Gewalt und menschlicher Fragilität. Wie kaum ein anderer verkörpert er die Widersprüche der Kunst im Sozialismus – und die Unmöglichkeit, sie auf politische Botschaften zu reduzieren. Sein Werk, so der Kulturhistoriker Paul Kaiser, „ist ein Schlüssel, um die DDR zu verstehen: voller Brüche, voller Leidenschaft, voller unbequemer Wahrheiten“.
Das Interview mit Günter Gaus im Rahmen der Sendung „Zur Person“
Im Interview mit Günter Gaus in der Sendung „Zur Person“ vom 14. September 1996 reflektierte der Maler Willi Sitte ausführlich über sein Leben, seine künstlerische Entwicklung und seine politischen Überzeugungen. Sitte, geboren 1921 in Nordböhmen, sprach über seine frühen Erfahrungen, darunter seine Desertion von der Wehrmacht während des Zweiten Weltkriegs und seine anschließende Zusammenarbeit mit italienischen Partisanen. Nach dem Krieg blieb er zunächst in Italien, kehrte jedoch 1946 in die Tschechoslowakei zurück und siedelte später in die sowjetische Besatzungszone über.
Sitte betonte seine Identität als politischer Maler und zog Parallelen zu Künstlern wie Delacroix und Courbet. Er diskutierte die Herausforderungen und Kritiken, denen er in der DDR ausgesetzt war, insbesondere die Vorwürfe des Formalismus in den 1950er Jahren. Trotz dieser Konflikte blieb er der SED treu und übernahm von 1974 bis 1989 das Amt des Präsidenten des Verbandes Bildender Künstler der DDR.
Im Gespräch mit Gaus äußerte Sitte auch seine Enttäuschung über die Entwicklungen nach der Wende 1989. Er kritisierte die seiner Meinung nach unsachliche Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit und zeigte sich enttäuscht über das Verhalten einiger seiner ehemaligen Kollegen, die nach der Wende ihre Haltung änderten. Trotz dieser Bitterkeit betonte Sitte, dass er kein Opportunist gewesen sei und stets mit Überzeugung gehandelt habe. Link zu Sendung: https://www.rbb-online.de/zurperson/interview_archiv/sitte_willi.html
error: Content is protected !!
Cookie-Zustimmung verwalten
Wir verwenden Cookies, um unsere Website und unseren Service zu optimieren.
Funktionale Cookies
Immer aktiv
The technical storage or access is strictly necessary for the legitimate purpose of enabling the use of a specific service explicitly requested by the subscriber or user, or for the sole purpose of carrying out the transmission of a communication over an electronic communications network.
Vorlieben
The technical storage or access is necessary for the legitimate purpose of storing preferences that are not requested by the subscriber or user.
Statistiken
The technical storage or access that is used exclusively for statistical purposes.The technical storage or access that is used exclusively for anonymous statistical purposes. Without a subpoena, voluntary compliance on the part of your Internet Service Provider, or additional records from a third party, information stored or retrieved for this purpose alone cannot usually be used to identify you.
Marketing
The technical storage or access is required to create user profiles to send advertising, or to track the user on a website or across several websites for similar marketing purposes.