Der Duft von Salbei und Thymian.
Eine braune Ziege. Zurück gekehrt,
um zu starren.
Was hat dich so lange aufgehalten?
Blog
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Zurück gekehrt
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Utopia
Durch das Fenster der Zukunft zeigt sich sonnig grüne Wiese.
Luftig zart weht quer durchs Land eine leichte Meeresbrise.
Jeder Tag trägt neue Kleider und die Nacht… – die gibt es nicht.
Poesie malt frohe Bilder, farbenfroh und voller Licht.
Der Dichter dichtet Farben, der Maler setzt sie um
und verdient sich ohne Zweifel einen sagenhaften Ruhm.
In dem Wechsel der Farben scheint alles leicht und frei.
Wie die Schmetterlinge fliegen! Und die Blumen allerlei!
Es ist warm, es funkelt alles. Doch was ist das, das so strahlt?
Sind das uns bekannte Seelen, die der Maler dort gemalt?
Über den des Dichters Block gleiten geistige Gestalten,
ihre Form ist unbeständig, doch verziert mit Diamanten.
Nie wird hier das Böse weilen, nur die Menschen, die man liebt.
Eine Welt, die es voller Huld irgendwo in der Ferne gibt.
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Paillettenkleid
Des Nachts fegt sie
durch meine Träume
Worte im Paillettenkleid
Bedeutung hinter
Masken aus bunten Metaphern
durcheinander wirbelnd
und schreiend.Niemals
werde ich Dich los. -
Birke, Mann
Das Foto vom „Birkenmann“ ist ein Zufallsfundstück und wurde im August 2016 in einer alten Halle neben der Bar Paniek in Antwerpen aufgenommen. Da das Foto vom Birkenmann in einer alten Halle aufgenommen wurde, war der Hintergrund nicht nett anzusehen und somit wurde er freigestellt und auf einen weißen Hintergrund gesetzt, so die Fotografen Silvia & Frank, die unter dem Nick pixel2013 auf dem Portal pixabay Fotografien ihre einstellen. Folgendes ist mir dazu eingefallen.
Die Sage vom Birkenmann
Ein Wesen aus den tiefen Wäldern des Nordens, wo die Birken flüsterten und der Wind Geschichten zwischen den Zweigen sang. Es war weder ganz Mensch noch ganz Baum, sondern etwas dazwischen – geboren aus der Rinde der alten Birken, geformt vom Nebel der Morgenstunden.
Eines Tages vernahm das Wesen einen Ruf, den es nicht verstand. Er kam aus der Ferne, aus der Richtung, in die sich nie ein Waldgeist wagte – aus der Stadt. Ein leises Summen, fremdartig, doch verlockend, zog es fort von den vertrauten Bäumen, hinaus in eine Welt aus Stein und Eisen.
Mit jedem Schritt entfernte es sich von den Wurzeln seiner Heimat. Die Luft schmeckte anders, der Boden war hart, und nirgendwo gab es Schatten, nur das Licht der Laternen, das niemals flackerte wie das der Sterne. Die Menschen eilten an ihm vorbei, achteten nicht auf die Gestalt mit der blassen, rissigen Haut, die an abgeblätterte Birkenrinde erinnerte. Es war unsichtbar unter ihnen, ein Wesen aus der Vergangenheit in einer Welt der Maschinen.
Erschöpft legte es sich schließlich nieder, zwischen rostigen Containern und verlassenen Lagerhallen. Sein Körper schien mit dem Holz des Bodens zu verschmelzen, seine Atemzüge wurden langsamer, leiser, bis sie nur noch ein Hauch im Wind waren. War es ein Schlaf? Ein Sterben? Oder war es der Moment, in dem die Stadt und der Wald sich für einen kurzen Augenblick berührten?
Niemand weiß, ob das Wesen je wieder aufwachte. Manche behaupten, sie hätten in manchen Nächten das leise Flüstern der Birken zwischen den Mauern gehört. Andere sagen, es sei in der Morgendämmerung verschwunden, als die Nebel über den Straßen lagen.
Vielleicht schläft es noch. Vielleicht träumt es von Wäldern, oder davon, eines Tages wieder zwischen den Menschen zu wandeln.
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Hans Christian Andersen || Was die Distel erlebte
Zu dem reichen Herrensitz gehörte ein schöner, gut gehaltener Garten mit seltenen Bäumen und Blumen; die Gäste auf dem Schloss äußerten ihr Entzücken darüber, die Bewohner der Umgegend, vom Lande wie aus den Städten, kamen an Sonn- und Feiertagen und baten um Erlaubnis, den Garten zu sehen, ja, ganze Schulen fanden sich zu ähnlichen Besuchen ein.
Vor dem Garten, an dem Gitter nach dem Feldwege hinaus, stand eine mächtige Distel; sie war so groß, von der Wurzel aus in mehrere Zweige geteilt, dass man sie wohl einen Distelbusch nennen konnte. Niemand sah sie an außer dem alten Esel, der den Milchwagen des Milchmädchens zog. Er machte einen langen Hals nach der Distel und sagte: »Du bist schön! Ich könnte dich auffressen!« Aber die Leine, an der der Esel angepflockt stand, war nicht lang genug, als dass er sie hätte fressen können.
(mehr …) -
Selbstsicherer Auftakt || Nach Arno Holz
Sieben Billionen Jahre vor meiner Geburt
war ich eine Schwertlilie.Meine Wurzeln
saugten sich
in einen Stern.Auf seinem dunklen Wasser
schwamm
meine blaue Riesenblüte.Von 1898 || Dies ist die erste Fassung des Gedichtes; der Titel wurde erst viele Jahre später von Arno Holz hinzugefügt.
Das Gedicht verbindet Natur, Kosmos und Zeit auf poetische Weise und erzählt von einer Existenz, die weit über die Geburt hinausreicht. Mit der Behauptung, sieben Billionen Jahre vor der Geburt eine Schwertlilie gewesen zu sein, stellt das lyrische Ich seine eigene Existenz in einen nahezu unermesslichen zeitlichen und räumlichen Zusammenhang. Es löst die Grenzen zwischen Mensch, Natur und Universum auf und deutet an, dass alles miteinander verbunden ist.
Die Schwertlilie, auch Iris genannt, ist eine Blume voller Symbolik. In der griechischen Mythologie steht sie mit der Göttin Iris in Verbindung, die als Götterbotin den Himmel und die Erde verband. Ihre schwertförmigen Blätter erinnern zudem an das Motiv der Durchdringung oder des Einschnitts, was in der christlichen Tradition mit Schmerz, aber auch mit Erkenntnis verknüpft ist. Doch das Gedicht geht noch weiter: Die Wurzeln der Lilie sind nicht in der Erde verankert, sondern saugen sich in einen Stern. Hier wird eine ungewöhnliche Verbindung hergestellt – eine Pflanze, die ihre Kraft nicht aus dem Boden, sondern aus dem Kosmos zieht.
Die Idee, dass Pflanzen und Himmelskörper eng miteinander verwoben sind, findet sich in verschiedenen Mythen. In der ägyptischen Mythologie war der Isched-Baum ein heiliger Baum, auf dessen Blättern die Namen der Könige standen, wodurch er das Irdische mit dem Göttlichen verband. Auch in der nordischen Mythologie gibt es eine solche Verbindung: Yggdrasil, die Weltenesche, hält die verschiedenen Ebenen des Universums zusammen. Das Gedicht greift diese Vorstellungen auf und erschafft ein Bild, in dem das lyrische Ich in einer kosmischen Vergangenheit als riesige blaue Blüte auf einem Stern geschwommen ist.
Die Farbe Blau steht oft für das Transzendente und das Unendliche. Die „blaue Riesenblüte“ kann als überwältigende, leuchtende Erscheinung gedeutet werden – möglicherweise als Symbol für eine Supernova oder eine andere gewaltige kosmische Veränderung. So entsteht der Eindruck, dass das lyrische Ich nicht nur Teil eines pflanzlichen Kreislaufs war, sondern sogar mit der Geburt und dem Vergehen von Sternen in Verbindung steht.
Es gilt, über die Grenzen der eigenen Existenz hinauszudenken. Arno Holz hebt das Individuum aus der linearen Zeit heraus und stellt es in einen größeren, fast mythischen Zusammenhang. Die Vorstellung, dass das Leben nicht erst mit der Geburt beginnt, sondern eine lange kosmische Vorgeschichte hat, macht dieses Gedicht so faszinierend – es erinnert uns daran, dass wir nicht nur aus Sternenstaub bestehen, sondern dass unser Dasein vielleicht viel weiter reicht, als wir es uns vorstellen können.
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Poesie || experimentell & konkret
der dichter ist einer, der ein schweigen bricht, um ein neues zu beschwören. || eugen gomringer 1964
Vor einiger Zeit wurde mir eine KreativIdee gestellt: bereits veröffentlichte, stark verdichtete Texte wie Lyrik, insbesondere die Experimentelle Poesie weiter zu spinnen, „illustriert“ zu interpretieren, durch meinen Hirnfilter zu spiegeln…. um daraus möglichst etwas Neues zu erschaffen, vergleichbar aussagekräftig.
Die konkrete Vorgabe die ich bekam: entweder mit Worten oder künstlerisch ein (neues) Werk erschaffen und öffentlich ausstellen. Dabei soll die Vorgehensweise „aus dem Bauch heraus“ erfolgen; nicht akademisch, also verkopft. (mehr …) -
Christina Leitow | Find dine Farver
Wer bist Du? Christina Leitow | Künstlername TEENA
Künstlerin | KulturwissenschaftlerinWo lebst Du? In der Nähe von Buchholz in der Nordheide, auf dem Land, mit der Bahn sind es ca. 25 Minuten nach Hamburg
Christina Leitow || Privat Womit beschäftigst Du Dich aktuell? Im Moment sehr intensiv mit der Entstehung meines neuen Ateliers. Große Vorfreude. Mein altes Atelier ist viel zu klein geworden…
Ich experimentiere zur Zeit viel mit neuen Farben und Materialien. Entwickle Themen für meine Ausstellung in Hamburg im nächsten Jahr.
Was sind die Ursprünge Deines künstlerischen Werkes?
Das Finden, Sammeln, entwickeln, visualisieren von Themen, die mich beschäftigen. Persönliches und Gesellschaftliches.
Materialien wie Zeitungen, Zeitschriften, Werbeflyer, Briefmarken, Oblaten, Fundstücke vom Flohmarkt oder aus der Natur.Wie hast Du Deinen aktuellen Stil entwickelt? So lange ich denken kann, mache ich Collagen. Zwischenzeitlich, insbesondere auch während des Kunststudiums in Lüneburg (Angewandte Kulturwissenschaften – Kunst, Sprache & Kommunikation, Medien- und Öffentlichkeitsarbeit) habe ich auch viel gemalt. Seit ca. 6 Jahren entwickelt sich meine jetzige Form der Collagekunst.
Ich experimentiere viel mit neuen Materialien und bin selbst gespannt, wohin mich das führt.Wie ist es zu Deiner CollageSerie Find dine Farver gekommen? Find dine Farver – diesen Satz las ich auf der letzten Dänemarkreise im Juli 2016 in einer dänischen Zeitschrift. Es hat sofort klick gemacht. Finde deine Farben, das ist ein Lebensthema für mich – früh, im Kindergartenalter schon inspiriert von Frederick (Leo Lionni).
“From time to time, from the endless flow of our mental imagery, there emerges unexpectedly something that, vague though it may be, seems to carry the promise of a form, a meaning, and, more important, an irresistible poetic charge.” — Leo Lionni
Auf Reisen richte ich mir, wann immer möglich, ein kleines Atelier ein. Ich arbeite dann nur mit Materialien, die ich vor Ort finde.
Im Shop vom Ringkøbing Museum habe ich eine besondere Kreidefarbe entdeckt, die mich sofort angesprochen hat. Meine erste Farbe hatte ich also gefunden… Nur um sie kurz darauf in einem Café wieder zu verlieren, bzw. die Tüte mit der Farbe und Pinsel dort zu vergessen… Zum Glück war sie am nächsten Tag noch da und ich konnte endlich beginnen mit der kleinen Serie. Täglich kamen neue Fundstücke hinzu.
Wie schätzen andere Leute Deine Arbeit ein? Bekommst Du Feedback? Im persönlichen Umfeld bekomme ich sehr viel echtes Feedback. Interessant ist, dass unter den Käufern meiner Collagen viele Künstler, Grafiker, Medienmenschen sind. Es gibt schon ein paar Sammler, worüber ich mich natürlich riesig freue. Es ist jedes Mal ein ganz besonderes Gefühl, meine Arbeiten in anderen Räumen (wieder) zu sehen.
Meinen twitter-account nutze ich als „twART-Labor“ – da bekomme ich häufig interessantes feedback. Über twitter haben sich auch ein paar sehr nette, reale Kontakte entwickelt, auch spannende Ausstellungsbeteiligungen und Ankäufe meiner Arbeiten.
Gibt es besonders inspirierende Menschen, die Du bisher getroffen hast? Worin liegt die Inspiration? Gibt es „Vorbilder“ für Dich? Mich inspirieren sehr unterschiedliche Menschen und Erlebnisse. Lebendige und tote Künstler, Kunst, Literatur, Musik, die Natur. Manchmal nur ein Wort, ein Satz. Eine Strophe. Ein Fundstück. Ein Ereignis. Ein Augenblick.
Das Leben. Reisen. Begegnungen. Und immer wieder die Natur…
Pop Art, Kitsch-Art haben mich im Studium sehr inspiriert. Eine damalige Exkursion nach Köln ins Museum Ludwig war der Beginn einer wohl lebenslangen PopArt-Liebe… Die Dada-Künstlerin Hannah Höch z.B. inspiriert mich sehr. Das Kunsthaus Stade hatte eine grandiose Höch-Ausstellung anlässlich 100 Jahre Dada präsentiert… Françoise Gilot. George Sand. Um nur noch ein paar zu nennen…
„Ich will die Mannigfaltigkeit des Lebens preisen mit meiner Arbeit, die Schönheit auch – aber nur als in der Nichtgefälligkeit mit einbeschlossen.“ | Hannah Höch | Tagebuch 1937
Du sagst „Kauft mehr Kunst…“ – Was meinst Du damit, für Dich? Ein Appell: Kauft mehr Echtes. Originale. Unterstützt damit direkt Künstler. Hängt Euch nicht billig Reproduziertes an die Wände… Es ist wirklich hart, als Künstler Geld zu verdienen… Es gibt viele spannende Künstler, die man in ihren Ateliers besuchen – und bei denen man einfach direkt kaufen – kann…
Was beeindruckt Dich in der Kunst besonders? Die Freiheit. Das „Sichverlieren“ in der Kunst. Neue Welten entdecken und erschaffen. Flow und Inspiration. Beim selbst Erschaffen oder auch beim Betrachten.
Was waren Deine “schrägsten” Momente als Künstlerin? Oh, da gibt es viele… Zwei Jahre lang habe ich gemeinsam mit einer Projekt-Partnerin den Kunstraum „schräg und gut“ in Jesteburg initiiert. Wir haben dort viele Ausstellungen mit unterschiedlichen Künstlern kuratiert und präsentiert. Gleichzeitig hatte ich dort mein Atelier und KULTURPLANETEN-Büro. – Das waren zwei sehr „schräge“ Jahre…
Was wünscht Du Dir für Deine Zukunft? Mehr Collaboration Art. Hach, ich wünsche mir die Teilnahme an einer Ausstellung in London… Und mal wieder in Berlin.
Was sind die Kulturplaneten? Was bedeutet diese Arbeit für Dich? Mit meinem KULTURPLANTEN-Büro realisiere ich seit 2010 freiberuflich für Kunden klassische und online-Kommunikation, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Kunst-, Kultur-, Nachhaltigkeitsprojekte. Zum Beispiel diverse Fotowettbewerbe und Ausstellungen. U.a. das Projekt „Wo Wirtschaft spielt“ für mein Lieblings-Wirtschaftsmagazin brand eins. Im Moment ruhen meine KULTURPLANETEN-Aktivitäten ein wenig, da ich einen ganz wunderbaren, nachhaltigen Job bei mir in der Nähe angeboten bekommen habe. Seit April 2015 verantworte ich die Kommunikation für Spa Vivent, ein sehr engagiertes Naturkosmetikunternehmen.
Die CollageSerie *Find dine Farver*
Kreidefarbe from Rinkobing Museum Randbemerkung: Entstanden ist dieses kurze Porträt im September 2016.
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Hier finden Sie TEENA im Internet:
Blog (online gallery) | kokuku.wordpress.com
Blog | atelierachtweb.wordpress.com
twitter | kulturplaneten
twitter | atelier acht
instagram | teena_leitow[/lightgrey_box]
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Glaubensbekenntnisse
Glaubensbekenntnisse unserer Zeit – Einige religiöse Bekenntnisse von Gläubigen. Wenn ich ein interessantes finde, aktualisiere ich den Beitrag.
Ich glaube an den, der auch an die Frauen glaubte
Ich glaube an Gott,
der Mann und Frau zu seinem Bilde schuf,
der auch die Welt schuf
und sie zu treuen Händen beiden Geschlechtern übergab.Ich glaube an Jesus,
Kind Gottes, von Gott auserwählt;
von Maria, einer Frau, geboren;
der den Frauen zuhörte und sie gern hatte;
der in ihren Häusern weilte
und über das Reich Gottes mit ihnen sprach;
der Jüngerinnen hatte, die ihm nachfolgten
und ihn auch finanzierten.Ich glaube an Jesus,
der mit einer Frau am Brunnen über Theologie sprach
und ihr zuerst anvertraute, dass er der Messias sei,
sodass sie hinging und in der Stadt die große Neuigkeit herumsagte.Ich glaube an den allumfassenden Erlöser,
für den es weder Juden noch Griechen,
weder Sklaven noch Freie,
weder Mann noch Frau gibt,
denn wir sind alle eins in der Erlösung durch ihn.Ich glaube an die Ruach, die heilige Geistin,
die sich über das Wasser der Schöpfung
und über die Erde hinbewegt.Ich glaube an den Heiligen Geist,
den weiblichen Geist Gottes,
der ausgegossen ist in unser Herz,
damit wir die Liebe Gottes erfahren
und menschliche Liebe schenken können.Ich glaube an Jesus,
der an Frauen und Männer glaubte.(Josephine Erker; *1976)
***
Ich glaube an den Heiligen Geist
Ich glaube an den Heiligen Geist.
Ich glaube,
dass er meine Vorurteile abbauen kann.
Ich glaube,
dass er meine Gewohnheiten ändern kann.
Ich glaube,
dass er meine Gleichgültigkeit überwinden kann.
Ich glaube,
dass er mir Fantasie zur Liebe geben kann.
Ich glaube,
dass er mir Warnung vor dem Bösen geben kann.
Ich glaube,
dass er mir Mut für das Gute geben kann.
Ich glaube,
dass er meine Traurigkeit besiegen kann.
Ich glaube,
dass er mir Liebe zu Gottes Wort geben kann.
Ich glaube,
dass er mir Minderwertigkeitsgefühle nehmen kann.
Ich glaube,
dass er mir Kraft in meinem Leiden geben kann.
Ich glaube,
dass er mir einen Bruder an die Seite geben kann.
Ich glaube,
dass er mein Wesen durchdringen kann.
Ich glaube,
weil ich bete. -
Stephen Crane | In the desert
Über ein Gedicht, über Ausgrenzung. Dieser 1895 erstmalig veröffentlichte Text hat dazu geführt, dass mir von Gott berufenen Menschen (nach eigenen Aussagen) die Freundschaft gekündigt haben und seitdem jeden Kontakt ablehnen. Ihr Kommentar: Wer so etwas veröffentlicht, der kann nicht ganz richtig im Kopf sein.
In the desert
Stephen Crane | 1895
I saw a creature, naked, bestial,
Who, squatting upon the ground,
Held his heart in his hands,
And ate of it.
I said, “Is it good, friend?”
“It is bitter—bitter,” he answered;
“But I like it
“Because it is bitter,
“And because it is my heart.”Ehemals geschätzte Menschen aus meinem privaten Umfeld haben mich nach der Verbreitung dieses Gedichtes auf facebook aufgesucht und mir zu verstehen gegeben, dass es nicht gut, gottgefällig ist, solche Texte zu verbreiten. Weil diese vom „Bösen“ kommen und Schlechtes vermitteln. Sie haben mir ihre Antwort als Protest, als Mahnung überbracht. Dabei zitierten sie eine Stelle aus der Bibel:
Und nun, liebe Freunde, lasst mich zum Schluss noch etwas sagen: Konzentriert euch auf das, was wahr und anständig und gerecht ist. Denkt über das nach, was rein und liebenswert und bewunderungswürdig ist, über Dinge, die Auszeichnung und Lob verdienen. Hört nicht auf, das zu tun, was ihr von mir gelernt und gehört habt und was ihr bei mir gesehen habt; und der Gott des Friedens wird mit euch sein.
Philipper 4 8,9 | Die Bibel. Neues Leben || Zitat entnommen dem Bibel-Server der ERF Medien.Der Versuch einer Übersetzung:
In der Wüste
Sah ich eine Kreatur, nackt, bestialisch,
Der, auf dem Boden hockend,
Sein Herz in den Händen haltend,
Und davon aß.
Ich sagte: „Ist es gut, mein Freund?“
„Es ist bitter-bitter“, antwortete er;
„Aber ich mag es
Weil es bitter ist,
Und weil es mein Herz ist.“Meine persönliche Deutung des Gedichts: Da ist jemand nackt, ohne Schutz, ohne Gemeinschaft, mit bitterem Herz. Woher diese Verbitterung auch kommen mag, er hat gelernt sich und sein Schicksal dennoch anzunehmen und zu lieben.
Für mich hat dieses Gedicht etwas tröstendes; ich sehe als als Zeugnis eines Menschen, der sich – trotz widriger Umstände – angenommen und lieben gelernt hat. Mag die Bildsprache Cravens auch drastisch sein; es passt für mich gut, um die Stimmung der Bitterkeit zu transportieren. Als Denkanstoß schätze ich dieses Gedicht.
Ein Nachtrag zu diesen Menschen, die mich kritisiert haben: Da dieser Text vom Teufel kommt, muss der Mensch, der ihn verbreitet ebenfalls böse sein.
schen hüten, die eine Deutungshoheit für sich beanspruchen. Generell stelle ich immer wieder fest, wie schwierig es ist, mit anderen Menschen über Glauben zu reden.
Das zweite: Wir sollen nicht urteilen. Dazu fallen mir einige Bibelstellen ein:
Darum, o Mensch, kannst du dich nicht entschuldigen, wer du auch bist, der du richtest. Denn worin du den andern richtest, verdammst du dich selbst, weil du ebendasselbe tust, was du richtest. – Römer 2:1 | LUT
Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet. – Matthäus 7:1 | LUT
Einen jeglichen dünkt sein Weg recht;
aber der HERR prüft die Herzen. – Sprüche 21:2 | LUTÜber Stephen Crane
Geboren 1871 (Im Jahr der Ausrufung des deutschen Kaiserreiches) in Newark, New Jersey. Seine Eltern waren Methodistenprediger. In seinen frühen Jahren als Jornalist in New York berichtet er vernehmlich über die Slums der Stadt, was ihn zu seinem ersten Roman – Maggie. A Girl of the streets – inspirierte.