Sergei Alexandrowitsch Jessenin || Fall nicht, Stern

  • Lesedauer:2 min Lesezeit

Fall nicht, Stern, mein Stern, bleib oben, schick das kalte, schick das Licht. Nahe, sieh, die Kirchhofspforte − Toten Herzen schlagen nicht. Felderstille voller Strahlen, Sternenkorn, augustgewiegt, lichtdurchbebt: du klagst mit allen um den Kranich, der nicht fliegt. Ich – ich schick die Augen über Strauch und Hügel, weit hinaus, lausch…

Eduard Asadow || Ich werde dich lieben, darf ich?

  • Lesedauer:2 min Lesezeit

Ich werde in deinen Augen ertrinken, darf ich? Denn in deinen Augen zu ertrinken, ist Glück.Ich komme zu dir und sage: „Guten Tag!Ich liebe dich sehr.“ Ist das schwer?Nein, das ist nicht schwer, sondern mühsam.Es ist sehr mühsam, zu lieben. Glaubst du mir das?Ich gehe auf eine steile Klippe,ich werde fallen,…

Maria Aronov

  • Lesedauer:6 min Lesezeit

In meiner Schulzeit entwickelte sich bei mir ein großes Interesse für Deutsch. Später, im Abitur wählte ich Deutsch als Leistungskurs und entschied mich für das Studium der deutschen Sprache und Literatur (Germanistik). Als Nebenfächer wählte ich Deutsch als Fremdsprache und Philosophie.

Alle drei Fächer waren mir sehr nah, da ich selbst schreibe, mich für die Philosophie der griechischen Antike interessiere und der Meinung bin, dass alle drei Dinge miteinander zusammenhängen. (mehr …)

lefargen

  • Lesedauer:2 min Lesezeit

Das Wort lefargen habe ich bei der Lektüre des Wochenblattes „Jüdische Allgemeine“ entdeckt. Adi Farjon [Diplomatin & Sprecherin der israelischen Botschaft in Berlin] nutze es in einem Beitrag zum Film Wonder Woman mit der Schauspielerin Gal Gadot. Sie schreibt dazu: „Es bedeutet, einer anderen Person ihren Erfolg zu gönnen.“ (mehr …)

Paul Marklein

  • Lesedauer:2 min Lesezeit

In der Regel lese ich mit Bleistift, denn ich mag es, Textstellen, die mir besonders gefallen zu markieren und ins Tagebuch zu übertragen. Viele davon sind mir im Gedächtnis haften geblieben und ich lese sie immer wieder. Diese Textfragmente begleiten mich täglich, da ich sie nutze um zu reflektieren & gedanklich neue Wege zu gehen. Manche davon bedeuten mir fortwährend viel. Manche passten zu einer bestimmten Situation & sind dennoch in Kopf und Herz geblieben.
Eine Auswahl stelle ich hier unter der Kategorie „Welt im Wort“ vor; inklusive meiner Reflexionen, Assoziationen & Gedankengänge. Dazu erläutere bzw. erzähle ich, was diese Fragmente für mich so außergewöhnlich machen und welche besonderen Ereignisse ich mit ihnen verbinde.

In meinen Beiträgen werden häufig u.a. den AutorInnen Marie Luise Kaschnitz, Helmut Heißenbüttel, Kurt Matti, Günter Gaus, Simone de Beauvoir & Roger Willemsen begegnen. Sie gehören zu meinen Favoriten, die ich immer wieder lese. Nach und nach werde ich die Bücher,  die in meinem Besitz sind, genauer vorstellen. Andere Autoren dieses Magazin ersatzgestalt bringen zudem ihre Favoriten mit ein.  (mehr …)

Franziska Tiburtius || Ärztin und Kämpferin für das Frauenstudium

  • Lesedauer:11 min Lesezeit

E

ine sehr große, ein wenig knorrige Dame, etwa dreißig Jahre alt, stieg in Zürich aus dem Zug, der von Norden einrollte. Sehr sicher, so als wäre sie fremde Länder und fremde Städte gewöhnt, trat sie aus dem Portal und blickte sich um, erwartungsvoll und heiter. Mit einem Blick umfasste sie den Kranz der Berge, die blühenden Bäume, die alten Gebäude. Das war im Jahre 1871 leicht, Zürich war damals eine Stadt, die noch die Landschaft in sich einbezog, nicht (so wie heute) verschluckte. 

Die Dame fragte eine Passantin nach dem Stapferweg. Sie musste zweimal fragen; denn der pommersche Klang ihrer Sprache ging dem Ohr der Schweizerin nicht so schnell ein. „Jo gärn!“ Nun hatte sie verstanden und wies ihr den gewünschten Weg. In dem Haus Stapferweg 14 stellte sich die Deutsche vor. Sie sei Franziska Tiburtius und würde gern Fräulein Berlinerblau besuchen. Wieder hieß es freundlich: „Jo gärn!“ Franziska Tiburtius wurde die Treppe hinauf in ein Zimmer gewiesen. (mehr …)

Was Erfolg ist…

  • Lesedauer:3 min Lesezeit

"Bessie" Anderson Stanley schrieb dieses Gedicht 1904 anlässlich eines Wettbewerbs im Brown Book Magazine in Boston, Massachusetts. Es steht zudem auf ihrem Grabstein Es hat derjenige Erfolg gehabt,der gut gelebt, oft gelacht und viel geliebt hat.Der sich Vertrauen und Achtung kluger Menschen verdiente...und die Liebe von kleinen Kindern. Der seinen Platz…

Über das Weissagen

  • Lesedauer:10 min Lesezeit

Hellseherin, Wahrsagerin, Reikimeisterin, Geopathologin. Sabina Heinsohn arbeitet seit über 15 Jahren erfolgreich als Heilerin.  Sie sagt, sie übersetze in ihren Beratungsgesprächen persönlich und telefonisch die Energie der Seele der Ratsuchenden in unsere Sprache.Die Heilerin hat in verschiedenen Berufen gearbeitet, insbesondere im Mediengeschäft. Ihr privater Weg führte sie zu diverse Kulturen und in…

Deine Motten

  • Lesedauer:1 min Lesezeit

Deine Motten müssen jetzt gehen Ich mache das Licht aus Und gehe schlafen © 2016

Alice Miller || Die Revolte des Körpers

  • Lesedauer:6 min Lesezeit

Das vierte Gebot verlangt von uns, unsere Eltern zu ehren und zu lieben, auf dass wir – so die versteckte Drohung – lange leben. Dieses Gebot der Ehr-Furcht beansprucht universelle Gültigkeit. Wer es befolgen will, obwohl er von seinen Eltern einst missachtet, misshandelt, missbraucht wurde, kann dies nur, wenn er seine…